Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 22 [Neue Nr. 3355] (1905) Vietz / geognostisch und agronomisch bearb. durch J. Korn
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 9

ist das Vorkommen der Braunkohlen im Miocän. In den Flözen ist bei Vietz 186669 ein Bergbau umgegangen; die Lage des alten Schachtes ist auf der Karte angegeben.

Im Jahre 1865 wurde hier unmittelbar unter der Stein­schicht des Oberen Diluviums ein zufälliger Fund von Braunkohle gemacht; 1866 wurden dann zwei Flöze erbohrt, von denen das in geringer Teufe zuerst aufgefundene 34 Fuß mächtig war und steil(7080°) nach SO. einfiel. Durch einen 16 Fuß langen Querschlag vor dem angelegten Schacht aus wurde ein hangendes Flöz aufgefunden, von etwa 8-10 Fuß reiner Kohle und denselben Lagerungsverhältnissen. Das Zwischenmittel war Quarzsand. Es sind im ganzen 150 m streichende Strecken ab­gebaut worden; das Flöz war aber so verschwächt, verdrückt und ‚verstört, daß esnicht mehr für die Kosten stand. Der Wasserzufluß betrug 8 Kubikfuß in der Minute. Kine tiefere Sohle anzufahren schien wegen der Flözverdrückungen nicht angängig, und so wurde der Betrieb Ende 1869 eingestellt.

Eine von dem vereidigten chemischen Sachverständigen Dr. Ziurek im Jahre 1867 angestellte Analyse der Kohle ergab folgendes:

Die Braunkohle enthielt lufttrocken:

36,07 pCt. Wasser 55,61. Brennstoffe 8,32 Asche

100,00 pCt.

völlig trocken: 85,25 pCt. Brennstoffe 14,75 Asche

100,00 pCt.

Die Elementaranalyse ergab für die völlig trockene Kohle: 63,70 pCt. 680.; H 14,67.O und Spuren von N Asche

99,92 pCt.