Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 22 [Neue Nr. 3355] (1905) Vietz / geognostisch und agronomisch bearb. durch J. Korn
Entstehung
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18 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

Moorerde ist eine Mengung von viel Sand mit Humus; die Pflanzenteile sind völlig zerfallen und verrottet, die Mächtig­keit ist überall gering. Der Untergrund dieser Bildungen ist meist Sand; doch findet sich Moorerde südlich der Warthe auch auf schlickigen und Torfbildungen.

Flugsand(D) findet sich, zu Dünen angehäuft, fast auf allen größeren Sandflächen des Blattes. Interessant ist das Vor­kommen von Dünen auf ganz kleinen Sandflächen innerhalb größerer Moorgebiete, so am Blumberger Bruch, am Vietzer Feld, bei Entenwerder, Woxholländer und in der Gegend von Ulrikenthal. Es ist das ein Beweis dafür, daß diese Sand­flächen ehemals eine erheblich größere Ausdehnung besessen haben und erst in jüngerer Zeit auf ihre jetzige geringe Aus­dehnung zusammengeschrumpft sind. Die betreffenden Dünen müssen daher ein recht erhebliches Alter besitzen, sie stammen vielleicht noch aus dem Schlusse der Kiszeit.

Die Abrutsch- und Abschlämmassen(«) finden sich an den Gehängen und in den Einsenkungen der Hochfläche entwickelt; sie entstehen durch die Tagewasser und entsprechen in ihrer Zusammensetzung den Schichten, von denen her sie zusammengespült: sind. Auf Blatt Vietz sind es meist humose lehmige oder auch reine Sande.