Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 26, Blatt 46 [Neue Nr. 2737] (1905) Hülsebeck / geognostisch und agronomisch bearbeitet durch L. Schulte 1900/1901
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit. 17

Serradella, Wicken und Kartoffeln; für tiefwurzelnde und gut beschattende Pflanzen dürfte der Sandboden am besten geeignet sein. Wo er humose Beimengungen enthält, gedeiht auch Hafer gut.

Die Erträge werden nur durch geeignete Behandlung des Sandbodens gut. In erster Linie ist eine Mergelung des Bodens anzuempfehlen und auch schon vielfach ausgeführt worden. Eine solche ist natürlich nur in den Gegenden durchführbar, wo in der Nachbarschaft oder in bequem erreichbarer Tiefe ein geeigneter Lehmboden vorhanden ist. Besonders leicht ist dieses natürlich in, den Gebieten des Oberen Geschiebe­mergels möglich. Auch ist eine reichliche Zufuhr von Dung­stoffen erforderlich. Ist eine Mergelung nicht möglich, so er­weisen sich Thomasmehl und Kainit als recht zweckmäßige Mittel zur Düngung des Bodens.

Etwas günstiger stellen sich die als öds bezeichneten Flächen (Reste Oberen Geschiebemergels auf Sand) dar. Auf diesen Sandflächen sind oberflächlich lehmige Bestandteile vorhanden, die zum Teil nicht unbedeutend sind und wenigstens die Mergelung, des Ackerbodens ersparen können.

Die Flächen alluvialen Sandes in den Niederungen(as), soweit dieser als selbständige Bodenart auftritt, unterscheiden sich von den diluvialen Flächen nur durch den nahen Grund­wasserstand. Sie sind infolgedessen weniger der Gefahr des Austrocknens unterworfen. Die hauptsächlichste Verwertung findet der Alluvialsand als Wiesen- und Weideland.

Der tonige Sandboden ist in wirtschaftlicher Beziehung dem gewöhnlichen Sandboden völlig gleich zu stellen, von dem er sich nur durch seine feine, staubartige Beschaffenheit, seinen geringen Tongehalt und das gänzliche Fehlen steiniger Beimengungen unterscheidet. Er ist aber wenig verbreitet und lagert noch dazu meist unter anderen Bodenarten.

Ganz ungeeignet für die Landwirtschaft ist der Dünen­sand, der aber auch schon wegen seiner geringen Verbreitung keine Rolle spielt, ebenso wie der nur in Bohrlöchern auf­gefundene oder durch einzelne kleine Sandgruben aufgeschlossene miocäne Braunkohlensand.

Blatt Hülsebeck. 2