Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 39 [Neue Nr. 3654] (1905) Drenzig / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 19

Gewölbe lag. Das von diesem Eisflusse mitgeführte Gerölle erhöhte das Bett des Flusses, der nach oben hin sich immer weiter in das Eis einfraß und seine Ablagerungen immer höher auftürmte, bis beim Verschwinden des Eises dieses Flußbett als ein schmaler, langer Wall liegen blieb, dessen Seiten, des Wider­lagers des Eises beraubt, sich nunmehr den natürlichen Ver­hältnissen entsprechend abböschten. Bemerkenswert ist die Übereinstimmung in der Richtung des Verlaufs des Äs mit dem Verlauf der beiden Endmoränen und den benachbarten Durch­ragungen derZwischenschichten.

In ganz anderer Lagerungsform finden sich steinige Kiese des jüngeren Diluvium in nächster Nähe des Äs, in einem ihm parallel verlaufenden aber nicht geschlossenen Zuge vom Chaussee­haus bei Neu-Bischofsee bis zum westlichen Kartenrande. Hier bildet der steinige Kies mächtige unregelmäßige Kuppen, die durch ihre Oberflächenformen sich als endmoränenartige Bildungen zu erkennen geben.

b) Das Taldiluvium.

Dasselbe setzt sich aus den beiden Talsandstufen zusammen, über deren Verbreitung und Lagerungsverhältnis oben Näheres gesagt ist. Die obere Talsandstufe enthält nirgends reine Sande, sondern besteht überall aus einem mit mehr oder weniger großen Mengen von Kies und bis kopfgroßen Geschieben ge­mengtem Sande, dessen gröbere Bestandteile eine solche An­reicherung erfahren können, daß sich Kiese und steinige Kiese entwickeln. Die weiteste Verbreitung besitzt ein. mit mäßigen Mengen von gröberen Bestandteilen unregelmäßig lagenweise gemischter Sand, während noch gröbere, sandarme Kiese auf eine Fläche am Südrande des Blattes am Strafgestell beschränkt sind.

Die Mächtigkeit dieser Sande der höchsten Talstufe läßt sich am besten an den tiefen Einschnitten der Seen und Moore erkennen, und beträgt zum Beispiel am Leinert-See mindestens 16, am Tiefpfuhl mindestens 14, am Faul-See sogar über 20 Meter. Viel feinkörniger sind im allgemeinen die Bildungen, welche die tiefere Talstufe auskleiden. Hier begegnen uns westlich von

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