Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 11
Im südlichen Teile des Blattes wird durch ein schmales am Südrande eintretendes Tal, welches sich nach N. hin rasch verbreitert, eine westlich gelegene, zur Groß-Rader Hochfläche gehörende Partie abgetrennt, die ein sehr zerrissenes Gelände darstellt. In diesem Talsande hat sich die Lenze ihr Bett eingegraben. So reich auch die Umgebung dieses Baches gegliedert ist, so erhält sie doch nur zwei Zuflüsse, einmal das Kaldaunenfließ, welches gegenüber der Hammermühle einmündet, sodann einen kleinen namenlosen Zufluß aus dem Radacher See. Das ganze übrige Gebiet, so sehr es auch mit kessel- oder grabenartigen Vertiefungen und kleinen Teichen übersät ist, ist doch, abgesehen von dem oben erwähnten Mauskower Fließ , vollständig abflußlos und mit Seen erfüllt, zu denen der Krumme-See, der GlambeckSee und ein unbenannter See westlich von Lippenze am südlichen Kartenrande gehören.
Besonderes Interesse beanspruchen in der Groß-Rader Hochfläche eine Anzahl parallel angeordneter, langgestreckter, grabenartiger Vertiefungen, die, von N. nach S. verlaufend, sich auf eine große Entfernung verfolgen lassen und auf dem südlich anstoßenden Blatte Drossen ihre Fortsetzung finden. Diese Schluchten besitzen durchschnittlich eine Breite von 20-—30 Meter, können aber stellenweise zu größerer Breite sackartig anschwellen. Die größte ununterbrochene Länge einer dieser Vertiefungen beträgt 2,4 Kilometer, sie läßt sich aber nach 5. hin auf Blatt Drossen noch 2 Kilometer weiter verfolgen; hier ist sie allerdings stellenweise durch jüngeren Geschiebesand im Zusammenhange unterbrochen. Diese Rinnen sind größtenteils mit Abschlämmassen erfüllt, das heißt mit Material, welches durch Regen und Wind noch heute von steilen Gehängen hinabgespült wird. Zum Teil haben sich in diesen Senken auch Torfmoore angesiedelt; in einem Falle. kleidet‘ auch ein abflußloser See eine dieser Rinne aus (Krumme See). Der Niveauunterschied zwischen diesen Einsenkungen und den dazwischen liegenden Rücken beträgt 10 bis 15 Meter. Letztere bestehen in der Regel aus Geschiebemergel bezw. Geschiebelehm, oft vom Sand überlagert. An einigen Stellen tritt aber auch unter diesen Bildungen noch der darunter folgende Sand als schmales Band zutage. An einem Punkte