Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 27 [Neue Nr. 3454] (1905) Sonnenburg / geognostisch und agronomisch bearb. durch K. Keilhack, J. Korn, O. v. Linstow, O. Tietze und Th. Woelfer
Entstehung
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22 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

durchfurchen. In den Hochflächen dagegen. und da, wo der Geschiebemergel in ebenen Platten auftritt, sind gewöhnlich die obersten 12 Meter entkalkt und in Lehm und lehmigen Sand verwandelt, worüber der bodenkundliche Teil dieser Erläute­rungen ausführliche Mitteilungen enthält. Die Mächtigkeit der Decke des jüngeren Geschiebemergels dürfte im allgemeinen kaum mehr als 35 Meter betragen.

Derjüngere Hochflächensand(os), ein Produkt natürlicher Zerstörung und Ausschlämmung des Geschiebemergels, hat seine Hauptverbreitung in der östlichen Hälfte des Kartenblattes, im Gebiete der Gemarkungen Stenzig und Gartow . Hier findet er sich als eine Schicht von schwankender Mächtigkeit auf der überall unter ihm hindurchgehenden Mergeldecke. Wo die Mächtigkeit dieses Sandes weniger als 2 Meter beträgt, ist das Vorhandensein dieses nahen Lehm- oder Mergeluntergrundes durch eine weite schräge Reißung der betreffenden Flächen zum Ausdrucke gebracht. Es ergibt sich schon daraus, daß in der Richtung nach der Südostecke hin seine Mächtigkeit zunimmt. Die Beschaffenheit des Sandes ist vielfachem Wechsel unterworfen. Bald ist es ein fast reiner Sand, der nur vereinzelt kleine oder größere Steine enthält; dann nehmen die kiesigen Bildungen zu, manchmal so weit, daß vollständige Kieslager(ög) entstehen. Wieder an anderen Stellen beobachtet man eine starke Zunahme der kleinen Steine, so daß die Felder wie mit Steinen übersät erscheinen, und noch wieder an anderen Stellen finden sich in ihm nicht unbeträchtliche Mengen größerer Geschiebe zerstreut. Es ist versucht worden, in möglichst naturgetreuer Weise die verschiedenartige Zusammensetzung dieser losen Bildungen aus Sand, Kies und Geschieben zum Ausdrucke zu bringen. Zu diesem Zwecke sind die sandigen Beimengungen durch Punkte, die kiesigen durch Ringel, die kleinen Geschiebe bis einschließlich Kopfgröße durch liegende und die großen Geschiebe durch stehende Kreuze ausgedrückt worden, mit der Absicht, durch die größere oder geringere Häufigkeit dieser Zeichen auf gleichem Raume ein den Verhältnissen in der Natur entsprechendes Bild zu geben.

Die Feinkörnigkeit des Sandes zwischen Stenzig und Gartow hat Anlaß gegeben, daß derselbe in ganz außerordentlicher Weise