Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 27 [Neue Nr. 3454] (1905) Sonnenburg / geognostisch und agronomisch bearb. durch K. Keilhack, J. Korn, O. v. Linstow, O. Tietze und Th. Woelfer
Entstehung
Seite
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42 Bodenbeschaffenheit.

Oberflächengestalt besitzen, so eignen sie sich eigentlich nur für Kiefernwald, und die Mehrzahl der Dünengebiete unseres Blattes sind denn auch in dieser Weise für ihre Umgebung unschädlich gemacht worden. Dagegen findet sich besonders in dem Dreieck zwischen Säpzig, Stenzig und Tschernöw und zwischen Tschernow und der Sonnenburger Chaussee eine Anzahl von Dünengebieten, die nicht festgelegt sind und sich infolgedessen mit ihren Sand­massen noch heute in Bewegung befinden; hier wäre eine sorg­fältige Aufforstung auf das dringendste geboten.

Erheblich viel günstiger sind die agronomischen Verhält­nisse derjenigen Sandböden, welche vom Talsande gebildet werden; bei ihnen aber müssen wir unterscheiden zwischen den Sanden der einzelnen Terrassen. Während in der höchsten und mittleren Terrasse am Ostrande des Blattes bei Sonnenburg die Mächtigkeit der aufgeschütteten Sande und die bedeutende"Tiefe, in welcher das Grundwasser unter ihnen sich findet, diesen Flächen durchaus den Charakter von Höhenböden verleihen, sind die tiefer liegenden Sandflächen der tiefsten Terrasse zum Teil schon direkt als Niederungsböden zu bezeichnen, da unter ihnen in geringer Tiefe das Grundwasser folgt und ihre Ober­fläche im allgemeinen stärker humifiziert ist als diejenige der Sande der beiden höheren Talstufen. Dagegen besitzt die höchste Terrasse südlich von Säpzig infolge ihrer durchgehenden Lehmunterlage einen flachen Grundwasserstand, der im Wasser­spiegel des Großen Sees seinen Ausdruck findet. Weiter besteht ein Unterschied der.Terrassen in Bezug auf die mechanische Zusammensetzung der sie aufbauenden Sande. Während nämlich in der tiefsten Talstufe entweder ganz steinfreie Sande auf­treten oder solche, in denen nur geringfügige kiesige Bei­mengungen sich finden, begegnen uns in der mittleren Talstufe mehrfach, so besonders östlich von Sonnenburg, kiesreiche und steinige Sande, während die höchste Terrasse wieder aus reinen Sanden besteht. Wenn die Sande der oberen Talstufe eine größere Mächtigkeit besitzen, so ist ihr landwirtschaftlicher Wert

nur gering, weil sie dann an außerordentlicher Trockenheit leiden, da das Wasser in ihnen rasch in die Tiefe versinken kann."Trotzdem werden sie südlich von Sonnenburg fast ganz