Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 27 [Neue Nr. 3454] (1905) Sonnenburg / geognostisch und agronomisch bearb. durch K. Keilhack, J. Korn, O. v. Linstow, O. Tietze und Th. Woelfer
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit. 43

als Acker genutzt, während die Flächen der tiefer und nördlich davon gelegenen mittleren Terrasse zum guten Teile mit Kiefern­wald bestanden sind.

Wesentlich günstiger gestalten sich die landwirtschaftlichen Verhältnisse dieser Talsandböden, wenn in geringer"Tiefe unter ihnen die Decke des Oberen Geschiebemergels folgt, wie das in einer größeren Fläche zwischen Säpzig, Stenzig und Tschernow sowie auf der mittleren Terrasse bei Sonnenburg der Fall ist. Diese Flächen tragen in der Karte auf grünem Grunde eine ockergelbe, schräge, weite Reißung und zeigen damit an, daß unter ihnen in weniger als 2 Meter Tiefe, in den meisten Fällen schon in?/4 bis 1'/, Meter der Lehm folgt. Diese Lehmunterlage übt in doppelter Weise eine günstige Kinwirkung aus; einmal verhindert. sie das rasche Versinken des atmosphärischen Wassers in größere Tiefe und erhält dadurch den Boden auch im Sommer frisch, und sodann ermöglicht sie es einer Menge von Pflanzen, mit ihren Wurzeln bis in den nährstoffreichen Untergrund ein­zudringen und demselben ihren Bedarf zu entnehmen.

Was eben von den Talsanden der höchsten Terrasse gesagt worden ist, das gilt in vollem Umfange auch für die mit gelber Farbe dargestellten, jungglazialen Hochflächensande. Auch bei ihnen besteht der wesentlichste Unterschied darin, ob sie eine bedeutende Mächtigkeit besitzen, oder ob in geringer Tiefe unter ihnen die nährstoffreiche und wasserhaltende Bank des Geschiebe­mergels folgt. Wie beim Talsande, so sind auch bei den Höhen­sanden diejenigen Flächen, in welchen diese Unterlagerung in weniger als 2 Meter Tiefe konstatiert werden konnte, durch weite Schrägreißung von denjenigen unterschieden, deren Sand­mächtigkeit 2 Meter überschreitet. Letztere besitzen auf unserem Blatte nur eine sehr unbedeutende Verbreitung.

Der von den älteren Diluvialsanden der Hochfläche erzeugte Boden ist auf schmale Streifen am Nordrande der Hochfläche und der Kannen-Berge beschränkt. Dadurch ist schon ange­deutet, daß diese Flächen im allgemeinen für die landwirtschaft­liche Nutzung eine ungünstige Lage insofern besitzen, als ihre starke Neigung die Bestellung sehr erschwert. Wenn trotzdem

... C A) n M ein sehr großer Teil dieser Sandflächen unter den Pflug ge­