Teil eines Werkes 
Gradabteilung 44, Blatt 56 = [Neue Nr. 3941] (1906) Klepzig / geogn. und agronom. bearb. durch K. Keilhack und O. von Linstow
Entstehung
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26 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

Zeiten, in denen kein oberflächlich sichtbares Wasser zirkuliert, meist ein Grundwasserstrom, der weiter talabwärts der Ober­fläche näher kommt, dadurch eine gewisse Humifizierung der­selben veranlaßt und schließlich von der Stelle an, wo er zutage tritt und als offenfließender Bach das Tal durchzieht, die Bildung von Humusablagerungen herbeiführt. Solche humosen Bildungen sind Torf(at) und Moorerde(ah).

Der Torf bildet, zum Teil. mehr als 2m mächtig, die Über­kleidung eines großen Teiles des alluvialen Planetales von der Quelle an bis zu dem Austritt desselben aus dem Blatte. Be­sonders in der Nähe von Raben ist es mehrfach am Rande des Tales zur Bildung von Gehängemooren gekommen, die sich vom Flußspiegel aus 510 m hoch am Gehänge emporziehen. Da, wo die Humusbildung weniger intensiv ist, findet eine Ver­mischung mit dem darunterliegenden Sande statt und es kommt zur Bildung von Moorerde, die ihre Hauptverbreitung in den tiefsten Teilen des Lühnsdorfer Talsystemes besitzt, aber auch im Planetale eine ganze Anzahl von Sandflächen, besonders bei Rädigke und der Werbener Mühle überkleidet. Außerhalb der Täler finden sich alluviale Bildungen nur in Form von Dünen(D) in der Gegend von Mützdorf und Lotzschke, in einem lang­gestreckten Zuge am Südrande des Blattes zwischen Klepzig und Groß-Marzehns, sowie südlich von Neuendorf und nördlich von Raben, östlich von dem nach Klepzig führenden Wege.