Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 23 [Neue Nr. 4350] (1908) Alt-Döbern / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack u. Th. Schmierer
Entstehung
Seite
11
Einzelbild herunterladen

Die geologischen. Verhältnisse des Blattes 11

diluvialen Bildungen verstehen wir solche Ablagerungen, die dem zur Diluvialzeit in Norddeutschland liegenden Inlandeise ihre: Ent­stehung mittelbar oder unmittelbar verdanken(glaziale Bildungen) ‚oder zwischen zwei diluvialen BEiszeiten entstanden sind(inter­_glaziale Bildungen). Als alluvial bezeichnen wir alle Ablagerungen, deren Bildung nach dem Verschwinden des Inlandeises begann und noch heute vor unseren Augen fortdauert oder wenigstens ohne Eingreifen des Menschen fortdauern würde.

Das Tertiär Die verschiedenen Glieder der miocänen Braunkohlenformation der Lausitz treten in der Nordwestecke des Blattes unter einer

520 dm mächtigen Decke einheimischen Diluviums mehrfach auf. Am Aufbau des Tertiärs beteiligen sich folgende Gesteine:

1. Quarzsand(bmo)

2. Flaschenton(bm%)

3. Braunkohle(bmx)

Der miocäne Quarzsand(bmo) ist in der Ziegeleigrube Mukwar aufgeschlossen. Er tritt dort in zweierlei Form auf, einmal als mittelkörniger, außerordentlicher reiner, weißer, kalkfreier Quarz­sand, der früher bei der Glasfabrikation verwendet worden ist, und sodann als grobkörniger Quarzsand, der sich von dem eben­genannten durch seine Grobkörnigkeit, seine graue, währscheinlich von beigemengter Braunkohlensubstanz herrührende Farbe und durch einen bedeutenden Gehalt an weißem, meist in Kaolin um­gewandelten Feldspat, sowie an mehr oder weniger zersetztem Markasit unterscheidet. Die Quarzsande überlagern teils den Flaschenton, teils wechsellagern sie mit diesem in der unregel­mäßigsten Weise. Das gilt besonders für die grobkörnige Aus­bildung der Quarzsande. Ihre Mächtigkeit beträgt 4 m und mehr.

Der Flaschenton(bmg) ist ein heller, graublauer oder grau­grüner, außerordentlich fetter kalk- und sandfreier Ton, der infolge seiner Armut an Alkalien einen hohen Grad von Feuerbeständigkeit be­sitzt und sich infolgedessen zur Fabrikation von Verblendsteinen