Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 23 [Neue Nr. 4350] (1908) Alt-Döbern / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack u. Th. Schmierer
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes 27

diese: infolge des Luftabschlusses nur teilweise der Verwesung anheim fallen und daher vielfach sich noch in erkennbarem.Zustande befinden. Die Mächtigkeit des Torfes beträgt durchschnittlich 315 dem, in der Umgebung des Salzteiches bei Alt-Döbern 2 m und etwas mehr.

Alle Torflager des Blattes bestehen aus dem in nährstoff­reichem Wasser erzeugten Flachmoortorfe.

Die Moorerde(ah) bildet vielfach die Ränder der im Innern mit Torf erfüllten alluvialen Niederungen oder ist auch als selbständige Bildung in schmalen Tälern oder in flachen Einsenkungen abgelagert.

Als Moorerde bezeichnet man ein Gemisch von Humus mit Sand und Lehmteilen.. Sie kann dadurch entstehen, daß sich Torf und Flußsand zu einem gleichmäßigen Gemisch vereinigen, oder dadurch, daß sich die Humusteile im Sande bei üppigem Pflanzen­wuchs und reichlicher Wasserzufuhr derart anreichern, daß der in feuchtem Zustande schwarze und bündige Moorerdeboden entsteht. Hierzu genügen bereits geringe Humusmengen. Die Mächtigkeit der Moorerde schwankt zwischen 3 und 6 dm.

Durch Aufnahme von kohlensaurem Kalk kann die Moorerde in Moormergel(akh) übergehen. Dieses Gebilde findet sich nur in einer kleinen Fläche südwestlich von Reddern. Der Kalkgehalt stammt hier aus dem unmittelbar darunter anstehenden jungglazialen Becken­tonmergel. Die Mächtigkeit des Moormergels beträgt 35 dm.

Wiesenlehm(al) tritt in einer kleinen Fläche zwischen Kasel und dem Wergteiche an die Oberfläche. Häufiger schiebt er sich nesterweise in einer Mächtigkeit von wenigen Dezimetern entweder zwischen die Moorbildungen und die unterlagernden Alluvial­sande oder in letztere ein. Gewöhnlich sind diese Vorkommen wegen ihrer geringen Ausdehnung im Maßstabe unserer Karte nicht darstellbar. Der Wiesenlehm ist ein Überschwemmungsabsatz und stellt auf unserem Blatte den umgelagerten, mit Sand vermengten und seines Kalkgebaltes beraubten diluvialen Staubeckenton dar.

Flußsand(as) stellt einen seit dem Verschwinden des Inland­eises bis zur jüngsten Zeit durch Wasser umgelagerten Diluvialsand dar. Er findet sich überall im Untergrunde der moorigen, kalkigen und tonigen alluvialen Ablagerungen und ist nur durch künstliches