Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 28 [Neue Nr. 4449] (1908) Klettwitz : geologische Karte / geogn. bearb. durch K. Keilhack u. Th. Schmierer
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28 Die geologischen Verhältnisse des Blattes

Torf erfüllt. einen großen Teil der alluvialenEinsenkungen innerhalb des Urstromtales, so südlich von Hörlitz, am Skyro-Teiche und südöstlich von Friedrichstal . Außerdem findet er sich süd­westlich von Klettwitz und in der die Hochfläche durchziehenden Rinne bei Grube Bismarck. Die moorigen Alluvialablagerungen zwischen Pechhütte und Zschipkau sind dadurch bemerkenswert, daß sie Gehängemoore darstellen, die sich über die Höhenlage der diluvialen Talstufe und selbst über einige Gebiete der Hochfläche erheben und sich am Gehänge hinaufziehen. Sie verdanken ihre Entstehung dem Grundwasser, das infolge des Ausstreichens von undurchlässigen Tertiärtonen am Hochflächenrande zum Austritt gezwungen wird. Die durchschnittliche Mächtigkeit des Torfes beträgt 0,41,8 m, südlich von Hörlitz bis zu 5 m. Teils durch den Bergbau, teils durch die Regelung der Elster ist der Grundwasserspiegel der Moore vielfach bedeutend gesenkt und dadurch die weitere Vertorfung der Rinnen und Einsenkungen unmöglich gemacht worden.

Die Moorerde(ah) erfüllt den größten Teil der vom Pößnitz­bache durchflossenen Niederung, ausgedehnte Flächen des alluvialen UÜberschwemmungsgebietes der Schwarzen Elster und des Lugkgrabens und zahlreiche andere Rinnen und Einsenkungen im Gebiete der Niederung wie der Hochfläche.

Als Moorerde bezeichnet man ein Gemisch von Humus mit Sand und Lehmteilen. Sie kann dadurch entsteben, daß sich Torf und Flußsand zu einem gleichmäßigen Gemisch vereinigen, oder dadurch, daß sich die Humusteile im Sande bei üppigem Pflanzen­wuchs und reichlicher Wasserzufuhr derart anreichern, daß der in feuchtem Zustande schwarze und bündige Moorerdeboden entsteht. Hierzu genügt bereits ein ziemlich geringer Humusgehalt. Die Mächtigkeit der Moorerde schwankt in unserem Gebiete zwischen 3 und 7 dm.

Becken- und Flußsand(as) tritt an die Oberfläche in der Südostecke des Blattes zu beiden Seiten der Schwarzen Elster und in der jüngsten, postglazialen Terrasse des Lugker Beckens. Er bildet ferner überall den Untergrund der moorigen und tonigen Alluvialablagerungen.