Geologischer Aufbau des Blattes 11
das erste, viel größere Mächtigkeit erlangte, im: Laufe seiner Entwicklung wenigstens‘ achtmal von W äldern bedeckt war, die jedesmal ein Alter von 3—4 Jahrtausenden erreichten und aus welchem das heutige mächtige Oberflöz hervorging.
Erneute Senkung brachte dieses riesige Torfmoor abermals unter den Wasserspiegel und zerstörte seine lebende Pflanzendecke, und nun begann ein dritter Prozeß von Ablagerungsvorgängen mannigfachster Art. Aus. der Art der über dem Oberflön"auftretenden(resteine können wir schließen, daß an der Stelle‘ unseres Blattes sich ein weites, ebenes, ganz flaches Land bef and, das von Flüssen mit sc hwachem Gefälle durchflossen wurde; diese setzten in ihrem Laufe
Sande und feine Kiese, in. ihren Überschwemmungsgebieten weiße, ungeschichte ste Tone und in Altw ässern und kleinen Talseen geschichtete, an Pflanzenresten reiche graue und violette Schiefertone ab. Auf diese Weise wurde über dem Oberflöze noch einmal eine etwa 30—40 m mächtige Schichtenfolge abgelagert, bis endlich am Ende der Miocänzeit das Gebiet den ablagernden Kräften entrückt und zu trockenem Festlande wurde. in welchem nun nur noch die Abtragung, die Erosion, eine Rolle spielte.
In diesem jüngsten Zeitabschnitte des"Tertiärs, den wir als Pliocän bezeichnen. erfolgte wahrscheinlich die Ausfurchung der tiefen Täler, die das Braunkohlengebirge durchziehen, im Diluylum wieder vollständig zugefüllt und eingeebnet wurden und erst heute durch die Tausende von“Bohrungen, mit denen Verbreitung und Lagerung der Flöze untersucht wurden, gewissermaßen wieder aufgedeckt worden sind.. Diese ‚alten verschütteten Täler werden von"dem Lausitzer Bergmann als»Auswaschungen n« bezeichnet.
Nach diesem kurzen Überblick über die tertiäre Entwicklungsgeschichte der Lausitz betrachten wir zunächst die einzelnen Gesteine des Tertiärs, soweit sie auf unserem Blatte zu ‚beobachten sind.
Die unter dem Unterflöze lagernden Schichten und dieses selbst sind nur durch Bohrungen aufgeschlossen, von denen die von Bahns dorf allein ein vollständige es Profil durch das Tertiär geliefert hat Es wurden hier unter dem Diluvium folgende Schichten angetroffen:
20— 45,2m weißer Ton,
45,2— 480 scharfer Quarzkies, kaolinreich,
48,0— 54,1» Braunkohle,
54,1— 60,0 Kohlenletten,
60,0— 73,8 Braunkohle,
73,8—- 75,6 dunkler Kohlenletten(Alaunton),
75,6— 76,0» Bänkchen von sandigem Quarzkies,)
76,0—104,0 grauer, feiner, glimmerhaltiger Quarzsand mit eingelagerten Bänkchen von dunklem, sandigem Kohlenletten,
104,0— 107,0 schwarzer sandiger Kohlenletten,
107,0—110,0 grauer, feiner, glimmerhaältiger Quarzsand- mit Kohlenflitlerchen,
110.—118 glimmerhaltiger, dunkler, sandiger Kohlenletten,
118—119 hellgrauer, talkig sich anfühlender Kaolinton, Schnittflächen malt,
119—119,9 hellbrauner‘ fetter Ton,'
119,9—122,2 dunkler KoMlenletten,