Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 29 [Neue Nr. 4450] (1923) Senftenberg : geologische Karte / geogn. bearb. durch K. Keilhack ..
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Geologischer Aufbau des Blattes 11

das erste, viel größere Mächtigkeit erlangte, im: Laufe seiner Ent­wicklung wenigstens achtmal von W äldern bedeckt war, die jedes­mal ein Alter von 34 Jahrtausenden erreichten und aus welchem das heutige mächtige Oberflöz hervorging.

Erneute Senkung brachte dieses riesige Torfmoor abermals unter den Wasserspiegel und zerstörte seine lebende Pflanzendecke, und nun begann ein dritter Prozeß von Ablagerungsvorgängen mannigfachster Art. Aus. der Art der über dem Oberflön"auftretenden(resteine können wir schließen, daß an der Stelle unseres Blattes sich ein weites, ebenes, ganz flaches Land bef and, das von Flüssen mit sc hwachem Gefälle durchflossen wurde; diese setzten in ihrem Laufe

Sande und feine Kiese, in. ihren Überschwemmungsgebieten weiße, ungeschichte ste Tone und in Altw ässern und kleinen Talseen ge­schichtete, an Pflanzenresten reiche graue und violette Schiefertone ab. Auf diese Weise wurde über dem Oberflöze noch einmal eine etwa 3040 m mächtige Schichtenfolge abgelagert, bis endlich am Ende der Miocänzeit das Gebiet den ablagernden Kräften entrückt und zu trockenem Festlande wurde. in welchem nun nur noch die Abtragung, die Erosion, eine Rolle spielte.

In diesem jüngsten Zeitabschnitte des"Tertiärs, den wir als Pliocän bezeichnen. erfolgte wahrscheinlich die Ausfurchung der tiefen Täler, die das Braunkohlengebirge durchziehen, im Diluylum wieder vollständig zugefüllt und eingeebnet wurden und erst heute durch die Tausende vonBohrungen, mit denen Verbreitung und Lagerung der Flöze untersucht wurden, gewissermaßen wieder aufgedeckt worden sind.. Diese ‚alten verschütteten Täler werden von"dem Lausitzer Bergmann als»Auswaschungen n« bezeichnet.

Nach diesem kurzen Überblick über die tertiäre Entwicklungs­geschichte der Lausitz betrachten wir zunächst die einzelnen Gesteine des Tertiärs, soweit sie auf unserem Blatte zu ‚beobachten sind.

Die unter dem Unterflöze lagernden Schichten und dieses selbst sind nur durch Bohrungen aufgeschlossen, von denen die von Bahns­ dorf allein ein vollständige es Profil durch das Tertiär geliefert hat Es wurden hier unter dem Diluvium folgende Schichten angetroffen:

20 45,2m weißer Ton,

45,2 480 scharfer Quarzkies, kaolinreich,

48,0 54,1» Braunkohle,

54,1 60,0 Kohlenletten,

60,0 73,8 Braunkohle,

73,8- 75,6 dunkler Kohlenletten(Alaunton),

75,6 76,0» Bänkchen von sandigem Quarzkies,)

76,0104,0 grauer, feiner, glimmerhaltiger Quarzsand mit eingelagerten Bänkchen von dunklem, sandigem Kohlenletten,

104,0 107,0 schwarzer sandiger Kohlenletten,

107,0110,0 grauer, feiner, glimmerhaältiger Quarzsand- mit Kohlenflitlerchen,

110.118 glimmerhaltiger, dunkler, sandiger Kohlenletten,

118119 hellgrauer, talkig sich anfühlender Kaolinton, Schnittflächen malt,

119119,9 hellbrauner fetter Ton,'

119,9122,2 dunkler KoMlenletten,