Geologischer Aufbau des Blattes 21
moränenzug stark zerstört worden und wird bei weiterem Abbau des Oberflözes in noch viel größerem Umfange vernichtet werden.
Durch die von diesen Eisrandlagen abströmenden Schmelzwässer sind im südlichen Vorlande Aufschüttungen von Sanden und Kiesen erfolgt, die als Sander bezeichnet werden und in der Karte: mit dem Zeichen dsa eingetragen sind. Solche Sanderflächen ziehen sich von den Weinbergshäusern über Reppist bis fast nach Sedlitz , immer am Südrande der Raunoer Hochfläche hin. Gegen den im S angrenzenden ebenen Talboden des Urstromtales heben sie sich meist mit deutlichem Absatz ab... Innerhalb des Sanders beobachtet man ein deutliches Ansteigen nach dem Plateaurande hin, welches 10—20 m beträgt, woraus sich ein Böschungswinkel von 1:40 bis 1:100 ergibt.
Die Bildungen der dritten Eiszeit
Wir können unterscheiden Hochflächenbildungen und Talbildungen und die in der Mitte zwischen beiden stehenden Sanderbildungen. Dann lassen sich die jungglazialen Bildungen in folgender Weise gliedern:;
a) Bildungen der Hochfläche: 1. Geschiebemergel(9m) 2. Endmoränen ($$ und 3s) 4. Kies(og) 5. Mergelsand(ms).
b) Bildungen der Niederung: 1. Talsand(das) 2. Talkies(dag).
a) Die jungglazialen Ablagerungen der Hochfläche
1. Der Geschiebemergel(m) ist an der Oberfläche verbreitet nur im Hinterlande der Endmoräne am Nordrande des Blattes auf Gut Lindehen; im Untergrunde des Hochflächensandes findet er sich in größeren Flächen südlich und südwestlich von Petershain und nördlich von Dörrwalde und Allmosen, im Untergrund des Talsandes endlich zwischen Dörrwalde und Schmogro, bei Allmosen, zwischen Bahnsdorf und Rosendorf und nordöstlich von Lieske.
Der Geschiebemergel tritt in seinem Verbreitungsgebiete nicht als solcher zutage, sondern ist überall von mehr oder weniger‘ mächtigen sandig-lehmigen Schichten überkleidet, die durch Verwitterung aus ihm hervorgegangen sind, so daß der Geschiebemergel nur in künstlichen Aufschlüssen zu beobachten ist. Diese Verwitterungsbildungen, die den wertvollsten Ackerboden der Hochfläche darstellen, erfahren im bodenkundlichen Teile dieser Erläuterungen eine nähere Besprechung.
Der Geschiebemergel ist in seinem unverwitterten Zustande ein meist schichtungsloses Gemenge toniger, kalkiger, fein- und grobsandiger Bildungen, in dem regellos Gerölle und Geschiebe jeder Größe, vielfach angeschliffen, poliert und geschrammt, verteilt liegen.