Geologischer Aufbau des Blattes 23
nıcht von den gewöhnlichen Hochflächensanden. Sie bestehen aber nicht aus dem Rückstande des angehäuften Grundmoränenmaterials, sondern im Gegenteil aus den der Grundmoräne entnommenen und am KEisrande angehäuften sandigen‘Bestandteilen.
3. Der jungglaziale Hochflächensand, Geschiebesand(9s), hat den Hauptanteil am Aufbau der nördlichen Hochfläche unseres Blattes. Der Entstehung nach können in den von Diluvialsand bedeckten Gebieten zwei verschiedene Gebilde verbreitet sein, einmal die aus fließenden Schmelzwässern abgelagerten Sandmengen, die infolgedessen eine mehr oder weniger deutliche Schichtung zeigen und sodann Sande, die in dieser Gestalt vom Inlandeise selbst abgelagert wurden, völlig regellos gemengte, dem Geschiebemergel. gleichaltrige und gleichwertige Schuttanhäufungen(Innenmoräne). Diese verschiedenartigen Bildungen voneinander zu scheiden, ist nicht in jedem einzelnen Falle möglich, da häufig die von strömenden Schmelzwässern abgelagerten Sande nicht in erkennbaren Tälern, Rinnen und Becken zum Absatz gelangen, sondern unbeeinflußt von den orographischen Verhältnissen verbreitet wurden und unmittelbar in Sande anderer Entstehung übergehen.
Beide Arten jungglazialer Sande sind auf unserem Blatte vertreten. ‚Eine große Verbreitung besitzt jedenfalls die erste. Art, der aus fließenden Schmelzwässern des Inlandeises abgelagerte. Sand. Diese Entstehungsweise kommt sicher dem sogenannten»Sander« zu, einer für das Vorland ‚der Endmoränengebiete. bezeichnenden Landschaftsform. Der Sander bildet eine in der Stromrichtung der Schmelzwässer geneigte, aus Kiesen und Sanden bestehende Ebene. ‚Je mehr wir uns dabei vom Ausgangspunkt. der, Schmelzwässer, dem ‚heute durch die Endmoräne bezeichneten Kisrande, entfernen, desto feiner wird das Korn, Selbst Mergelsande und Ton können. sich. an der Zusammensetzung des Sanders beteiligen, wie dies in der Nordwestecke der Fall ist. Dort werden Mergelsande oder. Schluffsande, die ‚durch Verwitterung aus jenen hervorgegangen sind, überlagert von grobkörnigen Sanden, die ebenfalls dem Sander angehören. Die Sande dieser Gruppe zeigen die Erscheinung der sogenannten Kreuzschichtung(diskordanten- Parallel- oder Driftstruktur), welche in der Weise ausgebildet ist, daß lauter kleine Schichtenabteile mit verschieden gerichteter paralleler Schichtung rasch und regellos miteinander abwechseln und scharf aneinander abstoßen. Diese Erscheinung ist zu erklären durch die Art der Entstehung dieser Sande, nämlich als Absatz schnellfließender Schmelzwässer, deren Wassermenge, Stromgeschwindigkeit und Stromrichtung einem beständigen Wechsel unterworfen war. Die Mächtigkeit des Sanders übersteigt in den meisten Fällen 2 m.?
4. Der jungglaziale Hochflächenkies(%g) ist durch alle Übergänge mit dem Hochflächensand verbunden. Durch Aufnahme, von kiesigen Bestandteilen, kleinen und größeren Geschieben geht der Sand allmählich in kiesigen Sand und schließlich in sandigen Kies über, Im Gegensatze zum Hochflächensand kommt dem Hochflächen