Insbesonders werden fossilfreie Bändertone, wie sie sich bei Straach und Nudersdorf finden, vielfach für Bildungen der Glazialzeit selbst angesehen.
Ein Bohrloch auf Flur Apollensdorf, Blatt Wittenberg, macht es nun wahrscheinlich, daß der Tonmergel unter älterem Geschiebemergel liegt und z. T. von diesem aufgearbeitet ist.
Bohrloch Flur Apollensdorf 20(= 18 F).
Eingesandt von Herrn ScHLuTius, m 0— 6 Gelber Geschiebelehm.......... Jüngeres Diluvium 6— 8 Sand mit überwiegend......dJüngeres Diluvium? 8—10 Sandiger Ks} nordischen» 10—13 Sand Bestandteilen» 13—15. Dunkelgrauer Geschiebemergel....+++ Älteres Diluvium? 15—17» feinsandiger Tonmergel» 17—18 Geschiebemergel 18—19 Tonmergel 19—20 Geschiebemergel 20—21 Tonmergel und Mergelsand 21—25 Tonmergel
Die Anordnung von Tonmergel und Mergelsand in ONOWSW streichenden Zügen sowie ihre Lagerung in den Aufschlüssen Fig. 8a und b(Taf. III) beweisen ebenfalls ihre Zugehörigkeit zu der älteren, gefalteten Gruppe.
Tonmergel und Mergelsand sind nur verschiedene Aus
bildungsformen einer Ablagerung, die sich gegenseitig ver
treten oder ineinander übergehen und entstanden sind bei wechselnder Stromgeschwindigkeit der vom Kise abschmelzenden Gewässer.
Ihre Verbreitung beschränkt sich auf die mittleren Teile des Blattes, doch treten sie dann wieder auf dem westlich und südlich angrenzenden Nachbarblatt auf. Auf Blatt Straach ist Tonmergel westlich des Grieboer Baches nur in einer Grube etwa 1 km nördlich‘ Möllensdorf im Fortstreichen der langen zwischen Nudersdorf und Pülzig hinziehenden Züge nachgewiesen worden. Er liegt hier über Miocänton, von dem er sich durch Kalkgehalt unterscheidet. Hierdurch sind. diese Züge auch östlich der Dobiener Chaussee leicht kenntlich, wo‘ sie etwa noch 1!/, km über die Chaussee hinaus auf Grabo hin