Teil eines Werkes 
Gradabteilung 58, Blatt 2 = [Neue Nr. 4041] (1913) Straach : [geologische Karte] / geologisch und agronomisch bearb. durch E. Meyer
Entstehung
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Blatt Straach . 85

schon auf 25 Schritt Entfernung ändert, ist eine ganz ge­naue Darstellung dieser Verhältnisse in einer Karte vom Maß­stab 1:25000 natürlich nicht möglich. Die Abwechslung in den Kulturen, also auch im Landschaftshabitus, wird nun noch

gesteigert durch die N-S verlaufenden diluvial-alluvialen Täler,

die das W-SW streichende"altensystem quer durchschneiden.

An ihnen brechen die Rücken mit steilem Stirnrand ab. und ihre Kiefernwaldbedeckung setzt unvermittelt ab gegen die Wiesenflächen der Alluvien oder die Ackerstücke resp. Laub­gebüsche des in geringer Tiefe von Grundwasser durchtränkten Talsandes(vergl. Fig- 10, Taf: V)

So groß nun auch petrographisch der Unterschied zwi­schen den Bodenarten des Miocäns: Sand, Ton und Kohle ist. so gleichmäßig steril sind sie doch alle in agronomischer Hin­sicht, weil in der langen Festlandperiode der miocänen Braun­kohlenformation die Verwitterung bis fast zur äußersten über­haupt möglichen Grenze vorschritt und dem Boden die Pflanzen­nährstoffe durch chemische Umsetzung und Auslaugung ent­zogen wurden: dem durch Zerfall der Gesteine entstandenen Verwitterungsboden wurde zuerst durch Lösung der Kalk ent­zogen, dann wurden die feinen, tonreichen Teile herausge­schwemmt und teils ins Meer, teils nach den Ebenen und Terrainmulden transportiert, wo nach einem durch Jahrtausende hindurch wirksamen Verwitterungsvorgang und einer bei der stetig vorschreitenden Nivellierung der Oberflächenformen wahr­scheinlich mehrfach wiederholten Umlagerung zuletzt fast reiner Ton(wasserhaltiges Aluminiumsilikat) zur Ablagerung gelangte.

In diesen Terrainmulden entstanden jene ungeheuren Wald­moore, die von späteren Ton- und Feinsandeinschwemmungen vielfach wieder bedeckt oder durchsetzt, sich durch chemische Umsetzung unter Luftabschluß in Braunkohlenflöze verwan­delten. Auch sie sind äußerst arm an Pflanzennährstoffen.

Der zurückbleibende Gesteinsgrus und Sand zerfiel weiter durch mechanische Reibung und Verwitterung: die für die

Pflanzennahrung in Betracht kommenden Mineralien. insbeson