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dere Apatit und Kalifeldspat , setzten sich zuerst um, die Nährstoffe gerieten in Lösung und wurden allmählich dem Boden ganz entführt. Zurück blieb wiederum reiner"Ton und feiner Kaliglimmer, die nach den Mulden geschwemmt wurden, und von den gröberen Körnern nur die härtesten und zugleich sterilsten Stoffe: Quarz und Kieselschiefer, die von Wasser und Wind 4 vielfach hin und her bewegt und stark korrodiert die Masse
des feinen Miocänsandes und-kieses bilden. Kalifeldspat fehlt
diesen Bildungen gänzlich, in manchen Schichten kommen
noch weiße, teilweise kaolinisierte Plagioklase vor. Da der
Tertiärsand meist sehr fein, vielfach durch KEisenhydroxyd,
staubfeine Bestandteile oder Kohlenstaub schwach verkittet ist,
so hält er oft das versickernde Regenwasser besser fest als der gröbere Diluvialsand, und so kommt es, daß trotz seiner Armut an Nährstoffen einige anspruchslose, aber Feuchtigkeit liebende Pflanzen, wie die Brombeere und der Adlerfarn, hier
auch dann gedeihen, wenn Ton im Untergrund fehlt. HLetzterer scheint überhaupt für die Brombeere weniger die Rolle des Nährbodens als vielmehr des Wasserträgers zu spielen. Auch die wasserliebenden Pilze scheinen auf Tertiärsand besser
zu gedeihen als auf Diluvialsand, da sie ihre Nahrung nicht
dem Untergrund, sondern faulenden organischen Stoffen entneh
men. Von diesen Ausnahmefällen abgesehen ist also das ganze Miocängebiet im SO des Blattes ein schlechter Nährboden für die Vegetation, abgesehen natürlich auch von den noch zu erwähnenden Stellen, an denen diluviale Mergel und Lehme
eine Decke bilden, Im übrigen ist folgendes zu bemerken: am hesten ist
noch der Ertrag in den Talsystemen, soweit hier größere
Flächen einigermaßen gleichmäßig ausgebildet sind. Die Moorflächen(Torf und Moorerde) eignen sich vielfach zum Wiesenbau, z. T. auch zu Hafer- und Gemüsekultur.
Bei der Düngung solcher Moorkulturen ist zu beachten,
daß in denjenigen Teilen der Täler, wo das Grundwasser, durch Mühlenstaue und dergl. gehoben, oft die Oberfläche erreicht, der Nutzen einer Kalidüngung oft illusorisch wird, da