Teil eines Werkes 
Gradabteilung 58, Blatt 2 = [Neue Nr. 4041] (1913) Straach : [geologische Karte] / geologisch und agronomisch bearb. durch E. Meyer
Entstehung
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Blatt Straach ,

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dere Apatit und Kalifeldspat , setzten sich zuerst um, die Nähr­stoffe gerieten in Lösung und wurden allmählich dem Boden ganz entführt. Zurück blieb wiederum reiner"Ton und feiner Kaliglimmer, die nach den Mulden geschwemmt wurden, und von den gröberen Körnern nur die härtesten und zugleich steril­sten Stoffe: Quarz und Kieselschiefer, die von Wasser und Wind 4 vielfach hin und her bewegt und stark korrodiert die Masse

des feinen Miocänsandes und-kieses bilden. Kalifeldspat fehlt

diesen Bildungen gänzlich, in manchen Schichten kommen

noch weiße, teilweise kaolinisierte Plagioklase vor. Da der

Tertiärsand meist sehr fein, vielfach durch KEisenhydroxyd,

staubfeine Bestandteile oder Kohlenstaub schwach verkittet ist,

so hält er oft das versickernde Regenwasser besser fest als der gröbere Diluvialsand, und so kommt es, daß trotz seiner Armut an Nährstoffen einige anspruchslose, aber Feuchtigkeit liebende Pflanzen, wie die Brombeere und der Adlerfarn, hier

auch dann gedeihen, wenn Ton im Untergrund fehlt. HLetz­terer scheint überhaupt für die Brombeere weniger die Rolle des Nährbodens als vielmehr des Wasserträgers zu spielen. Auch die wasserliebenden Pilze scheinen auf Tertiärsand besser

zu gedeihen als auf Diluvialsand, da sie ihre Nahrung nicht

dem Untergrund, sondern faulenden organischen Stoffen entneh­

men. Von diesen Ausnahmefällen abgesehen ist also das ganze Miocängebiet im SO des Blattes ein schlechter Nährboden für die Vegetation, abgesehen natürlich auch von den noch zu er­wähnenden Stellen, an denen diluviale Mergel und Lehme

eine Decke bilden, Im übrigen ist folgendes zu bemerken: am hesten ist

noch der Ertrag in den Talsystemen, soweit hier größere

Flächen einigermaßen gleichmäßig ausgebildet sind. Die Moorflächen(Torf und Moorerde) eignen sich viel­fach zum Wiesenbau, z. T. auch zu Hafer- und Gemüsekultur.

Bei der Düngung solcher Moorkulturen ist zu beachten,

daß in denjenigen Teilen der Täler, wo das Grundwasser, durch Mühlenstaue und dergl. gehoben, oft die Oberfläche erreicht, der Nutzen einer Kalidüngung oft illusorisch wird, da