Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 41 [Neue Nr. 3650] (1918) Fürstenwalde / bearb. durch F. Wahnschaffe
Entstehung
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II. Die geologischen Verhältnisse des Blattes

Am Aufbau des Blattes Fürstenwalde sind oberflächlich nur die märkische Braunkohlenformation und das Quartär beteiligt; auch durch die verhältnismäßig zahlreichen bis zu 150 m Tiefe reichen­den Bohrungen sind ältere Formationen nicht erschlossen. worden. Aus«den bis zu größerer Tiefe durch Bohrungen erschlossenen Ge­bieten im O und W des Blattes kann man schließen, daß unter der miocänen Braunkohlenformation das Oligocän mit allen drei Gliedern und unter diesem, höchst wahrscheinlich irgend eine Stufe der Trias folgt. Die. Verteilung der am Aufbau. unseres Blattes beteiligten Formationen ist so, daß das Tertiär den Untergrund der gesamten Blattfläche einnimmt und in der Südhälfte des Blattes an zahlreichen Stellen. zutage tritt, während das Quartär den allergrößten Teil der Oberfläche für sich in Anspruch nimmt und an.den meisten Stellen bis zu Tiefen von 4070 m hinabreicht.

ı 1. Die Tertiärformation

Die auf unserm Blatt allein zu beobachtenden Schichtenglieder der miocänen Braunkohlenformation gehören ausschließlich der oberen Abteilung dieser Stufe an. Von der Neumark bis in die Gegend von Berlin gliedert sich die Braunkohlenformation in eine untere Ab­teilung, in der gröbere Quarzsande und kleinkörnige Quarzkiese mit eingelagerten Braunkohlenflözen auftreten, und in eine obere, in der außerordentlich feine Quarzsande, die zum größten Teil als Formsande entwickelt sind, die Hauptrolle spielen, da neben ihnen die Braunkohle und die dunklen Kohlenletten durchaus an Mächtig­keit zurücktreten. Im Untergrund des Diluviums ist die Braunkohlen­formation in zwei Bohrungen bei Palmnicken und im Proviantamt angetroffen während es bezüglich einer dritten Bohrung auf dem Rieselfeld der Stadt Fürstenwalde sich nicht entscheiden 1äßt, ob das Tertiär erreieht ist oder ob die unterste Schicht noch Diluvium ist. Von dieser letzteren Bohrung haben der Geologischen Landes­anstalt keine Proben vorgelegen, sondern nur ein vom Bohrmeister angefertigtes Schichtenverzeichnis. e