Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 58 [Neue Nr. 2943] (1917) Dierberg / bearb. durch C. Gagel
Entstehung
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Blatt Dierberg.

eigentlich aus ganz außerordentlich steinigen Geschiebesanden, die so steinig sind, daß sich in ihnen nicht bohren läßt, die dabei aber doch viel feines Sandmaterial enthalten (Kiesgruben im Rheinsberger Stadtwald).

Diese Kiese und Sande, die gröbsten Auswaschungsprodukte der Grundmoräne enthalten wie jene die verschiedensten skan­dinavischen, finnischen und einheimischen Gesteine: je kleiner

die Korngröße, desto mehr überwiegen naturgemäß die einzelnen Mineralien über die aus verschiedenen Mineralien zusammen­gesetzten Gesteinsbrocken, so daß, während man im Kies noch Granit, Gneis, Porphyr, Diabasbrocken usw. unterscheiden kann, die feineren Sande überwiegend aus Quarz, Feldspat, Horn­blende, Glimmer und sonstigen Mineralkörnern bestehen und gleichzeitig mit der Feinheit der Quarzgehalt zunimmt, weil die anderen feinkörnigen Mineralien, besonders die feineren Kalk­teilchen verhältnismäßig leicht verwittern und zersetzt werden.

Die Endmoränenkiese in den großen Gruben am Rande des Rheinsberger Stadtwaldes enthalten als besonders auffällige Er­scheinung ziemlich viel Geschiebe von weißer, weicher Schreib­kreide, demgemäß auffallend viel Feuersteine und ferner ganz auffallend viel devonische Sandsteine und Dolomite mit Spirifer Verneuilli und Rhynchonella livonica e ine außerhalb Ost­preußens ganz ungewöhnliche Erscheinung. Ferner enthalten alle Endmoränenkiese erstaunlich große Mengen von paleocänen Wallsteinen, von denen im Vorübergehen, ohne besonders darnach zu suchen, hunderte aufgelesen wurden.

Die Oberen Sande (2s) sind oft als mehr oder minder kiesige Geschiebesande ausgebildet, zum Teil so stark kiesig, oder in so regelmäßiger Wechsellagerung mit feinen und groben Kies­bänken, daß die Abgrenzung von den eigentlichen Kiesen sehr schwierig bezw. bis zu einem gewissen Grade willkürlich ist. Die Geschiebe im Oberen Sande sind fast immer kleiner, von Faust- bis höchstens Kopfgröße; sie sind an manchen Stellen nicht sehr reichlich vorhanden, an anderen dagegen, so besonders in den Krähenbergen, der Buchheide und in den Hellbergen sind