Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 57 [Neue Nr. 2942] (1918) Zühlen / bearb. durch C. Gagel
Entstehung
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Blatt Zühlen.

blätterige Kalk ging nach unten in grauen und endlich in ganz weißen, weichen Kalk über, der keine blätterige Struktur mehr hatte sondern unregelmäßig körnigen Bruch aufwies und die Hauptmenge der Fossilien enthielt. Die Kalkablagerung war »im ganzen 36 Fuß mächtig«, »steigt und fällt mit den Er­hebungen und Vertiefungen der Erdoberfläche«, »liegt auf Sand« und wird von 6 Fuß »Dammerde« bedeckt!

KLOEDEN fügt noch hinzu (Seite 19 oben) »Der Kalk findet sich übrigens ebensowohl im See als unter dem ihn umgebenden grünen Basen«.

Keilhack ) h at dann im Jahre 1882 das Lager noch ein­mal besichtigt und festgestellt, daß es von 2 m Diluvialsand be­deckt ist, »beträchtlich hoch über dem Niveau des Sees« in den den westlichen Rand des Sees umgebenden Hügeln liegt und zum Diluvium gehört.

Der Kalk enthielt zahlreiche Reste von Fischen, die sich durch ihre rote bezw. braune Farbe sehr auffällig von dem weißen Kalk abhoben und zwar sind festgestellt: Esos hicius (Unter­kiefer und Oberkiefer) Perca fluviatilis, Cyprinus Carpio usw.: zum Teil waren es Rückenwirbel mit Rippchen, zum Teil ganze Skelette. Außerdem fanden sich noch Kopfknochen, Kiefer mit Zähnen usw. von cf. Hypudaeus arvalis und in ziemlicher Menge Schnecken und Muscheln, die leider nicht bestimmt sind. KEILHACK fand 1882 in den schon ganz verstürzten Gruben nur noch eine kleine Probe des Kalkes, nach der er den Kalk­gehalt auf 86,8.87,7 °/ 0 CaC0 3 bestimmte. Jetzt ist von dem Kalk überhaupt nichts mehr zu beobachten; er ist offenbar bis zur völligen Erschöpfung abgebaut; die Hauptgrube am NW- Ende des Kalksees, aus der er offenbar gewonnen wurde, ist nicht nur völlig verstürzt sondern auch mit junger Nadelholz­schonung zugepflanzt, so daß ich trotz eifrigen Nachbohrens nichts mehr von ihm entdecken konnte. Es war in der Grube außer der Hauptmasse: Sand nur Geschiebemergel und tiefer

*) Keilhack,- Uber präglaziale Süßwasserbildungen im Diluvium Nord­deutschlands. Jahrb. der Preuß. Greol. Landesanst. IU, 1882, S. 158.