Teil eines Werkes 
1410 = [Neue Nr. 2857] (1933) Dölitz / geolog. und agronom. bearb. durch F. Soenderrop. Für die Hrsg. überarb. von J. Behr
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B. Geologischer Bau

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hebt sich bis 75,7 m und der höchste Punkt auf Bl. Dölitz liegt süd­lich von Billerbeck bei 72,5 m. Der tiefste Punkt in der Lieferung liegt im Plönetal nördlich Gartz (Bl. Dölitz) bei 17,3 m über NN.

B. Geologischer Bau

Der geologische Bau unseres Gebietes ist durch die eiszeit­lichen, diluvialen Ablagerungen bestimmt, die in einer verhältnis­mäßig sehr kurzen Zeit der Erdgeschichte gebildet wurden und als dünne Decke einen mächtigen, anders gearteten Untergrund ver­hüllen, der uns erkennen läßt, daß zu fast allen Zeiten der Erd­geschichte große Teile von Pommern und Brandenburg vom Meer bedeckt, gewesen sind (vgl. v. Bülow 1932). Der unter dem Diluvium liegende Untergrund ist auch in unserem Gebiet durch die noch zu besprechende Tiefbohrung Schlagenthin erschlossen. Als unterste Schichtenfolge ist hier die Kreide (Gault, Cenoman) erbohrt, Ab­lagerungen jenes weltweitverbreiteten Kreidemeeres, das zur Ceno­man-Zeit bis weit nach Rußland reichte. Im Tertiär, der erdge- schichtliehen Neuzeit, war unser Gebiet zunächst auch noch vom Meer bedeckt, wie die eozänen Ablagerungen zeigen. Aber dann zog sich das Meer endgültig zurück und es traten fast tropische Klima­verhältnisse ein, die zur Miozän-Zeit die großen Braunkohlenlager schufen, die jedoch in unserem Gebiet nicht vertreten sind. Allmäh­lich änderte sich das Klima im Tertiär, es wurde immer kühler, bis schließlich die Eiszeit einsetzte, während der die gewaltigen, von Norden kommenden Eismassen Norddeutschland erfüllten und mit ihren Schuttmassen die tertiäre Landoberfläche bedeckten.

Zu drei verschiedenen Zeiten drang das aus Skandinavien kom­mende Eis in das norddeutsche Flachland vor. Während der letzten Eiszeit, der sog. Weichseleiszeit, wurde unserem Gebiet sein geo­logisches Gepräge gegeben, denn die in der Alluvialzeit eingetrete­nen Veränderungen sind demgegenüber gering.

Das Eis führte gewaltige Schuttmassen mit sich, die sich an seinem Grunde als Grundmoräne, einer kalkigen, sandig-tonigen Masse, absetzten. Bei den Stillstandslagen des Eises häuften sich erhebliche Mengen von Moränenschutt in Form von Endmoränen an, die durch die oszillierende Wirkung des Eises oft stark ge­staucht sind. Im Rücken einer solchen Stillstandslage, und zwar der nördlichsten, von Keilhack (1893) beschriebenen Hauptstillstands- lage der Weichseleiszeit, die Woldstedt (1935) das Pommersche Stadium nennt, liegt unser Gebiet von Arnswalde. Den Verlauf der zugehörigen Endmoräne kennzeichnet Abb. 1. (Vgl. auch Klautzsch, 1910.)