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lassen sich nach Alter, Art und petrographischer Beschaffenheit der Einlagerungen zwei Gruppen unterscheiden:
1. Einlagerungen diluvialer Sande und Kiese , durch glaziale Aufarbeitung des Flözes im älteren Abschnitte der Eiszeit in dieses hineingeraten und
2. Einlagerungen tertiärer Sande, in tertiärer Zeit in das Flöz hineingeraten, als dieses bereits fertig gebildet war.
1. Die erste Art von Störungen findet sich da, wo das Flöz von diluvialen, sandig-kiesigen Bildungen der zweiten Eiszeit in größerer Mächtigkeit überlagert ist, d. h. im Südwesten des Blattes Hohenbocka im Tagebau Heye III. Hier ist das allgemeine Profil im östlichen Teile 10—15 m heller diluvialer Sand und Kies, unmittelbar auf der Kohle; diese selbst besitzt unebene, stark erodierte Oberfläche und enthält zahllose Einlagerungen derselben sandigen oder groben Kiese, die das Hangende bilden, in Form von stehenden, geneigten oder flach liegenden Adern, Schmitzen, Linsen oder sonstwie gestalteten Massen. Die a. a. O. gegebene Profildarstellung soll ein Bild von der Mannigfaltigkeit der äußeren Form dieser durch ihre helle Farbe von der dunklen Kohle scharf sich abhebenden Einlagerungen geben.
Das jüngere und zwar diluviale Alter dieser Einlagerungen wird durch folgende Umstände erwiesen:
a) durch das Auftreten zahlreicher Feuersteine und größerer nordischer Geschiebe;
b) dadurch, daß die Einlagerungen die Schichtung der Kohle schräg durchsetzen;
c) durch die völlige Übereinstimmung des Materials der Einlagerungen mit dem des Hangenden. Man muß notwendig annehmen, daß das Inlandeis durch starken Druck und Schub das Flöz gelockert und zum Teil wohl direkt aufgeblättert hat, und daß dann in so entstandene Hohlräume die Gletscher schmelzwasser Sand und Kies hineingeflößt haben; zum Teil mag auch das Eis selbst Zungen in die Kohle eingepreßt haben, die mit Schutt beladen diesen beim Abschmelzen zurückließen. Bekräftigt wird die Annahme einer glazialen Entstehung der Einlagerungen noch dadurch, daß es im wesentlichen die obere Hälfte des Flözes ist, die von solchen Störungen betroffen wurde, wenngleich sie in der unteren Hälfte nicht ganz fehlen.
2. Erheblich schwieriger zu erklären sind die Einlagerungen von Sanden im Flöze des Tagebaues Erika. Hier lagert das Flöz im größten Teil des riesenhaften Aufschlusses nicht unmittelbar unter dem Diluvium, sondern ist von ihm durch bis 10 m mächtige, fein geschichtete tertiäre Glimmersande getrennt, die nach ihrer Basis eine Lage nußgroßer grauer Quarzgerölle führen. Erst darüber lagert ein 10—16 m mächtiger Geschiebelehm. Die Sandbeimengungen in der an sich sehr reinen und von Sand völlig freien Kohle beschränken sich auf mehr oder weniger senkrechte, Millimeter bis mehrere Zentimeter starke Adern von ganz ähnlichem Charakter, dann unregelmäßig gestaltete Massen von zum Teil erheblichem Durchmesser bis zu mehreren Metern.
Die Ausfüllung dieser Klüfte, Spalten und Hohlräume besteht teils aus den Glimmersanden, die im Hangenden liegen, teils aber aus den sehr deutlich unterscheidbaren, an Glimmer sehr viel ärmeren Sanden des Liegenden der Kohle. Letztere müssen also in den Klüften aufwärts,