Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 4 [Neue Nr. 4049] (1923) Lübben / bearb. durch F. Kaunhowen
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes

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Sie senkt sich in der Flußrichtung von etwa 53 m im Süden auf etwa 51 m im Norden. Im Talinnern liegt ihre Oberkante noch niedriger, im Süden zwischen 50 und 51 m, im Norden etwa bei 48 m. In den süd­lichen Zuflußtälern des westlichen Talrandes gehen die Talsande meist bis etwa 54 m empor. Die Grenze der Talsande gegen das höhere Gelände ist keinesweges überall scharf ausgeprägt; vielerorts gehen sie ganz all­mählich in die höherliegenden Sande über. Am deutlichsten ist ihre Grenze noch in den Quertälern des Westufers.

An der Südseite des Langen Rückens bei Treppendorf reichen die Talsande bis über 56 m empor. Zwischen 56 und 57 m verläuft hier eine scharfe Marke (Hohlkehle), welche die ebenen, langsam ansteigenden Talsande von den Bildungen der Hochfläche trennt. Annähernd in der gleichen Höhe verläuft eine ebenso ausgesprochene Hohlkehle, die die Ablagerungen des Borstetales von denen der Hochfläche trennt, auf dem westlichen Anschlußblatt Waldow über die Orte Kaden, Niewitz , Schiebs­dorf auf Golzig zu. Das südöstlich von Neuendorf unter 56 m liegende Gelände, das sich bis an das untere Wudritztal (Blatt Lübbenau ) erstreckt, muß noch eisbedeckt gewesen sein, als sich bereits Gewässer in der Richtung Försterei KellerbornNeuendorf (Blatt Lübben ) und durch das Wudritztal (Blatt Lübbenau ) zum heutigen Berstetal (Blatt Lübben ) be­wegten.

Hochflächen

Im Westufer, das, wie oben gesagt, sich nördlich von Lübben , in eine Anzahl flacher, meist sich allmählich aus der Ebene heraushebender Inseln auflöst, herrschen scharfe, meist steinig-kiesige Sande vor, die an mehreren Stellen ziemlich ausgedehnte Kieslager enthalten. Die Höhen dieser Inseln sind nicht bedeutend; diejenige südlich Bugk erreicht 54,3 m, die bei Groß-Lubolz 54,1 m, die bei Klein-Lubolz 55 m; die Sandfläche nördlich des Berstetales steigt im Exerzierplatz bis 56,1 m an, doch ent­fällt hiervon mindestens noch 1 / a Meter auf Dünenanwehung.

Das sich an den Langen Rücken bei Treppendorf anschließende, fortan kurz als Treppendorfer Hochfläche bezeichnete höhere Land zwischen dem Berstetal im Norden und der Neuendorfer Niederung im Süden hebt sich in Gestalt eines mit der Spitze nach Westen gerichteten Dreiecks allseitig scharf von seiner flacheren Umgebung ab. An seinem Aufbau haben Geschiebemergel und andere Bildungen wesentlichen Anteil. Die Hauptachse der Treppendorfer Hochfläche verläuft in flachem, nach Norden offenem Bogen etwa Westnordwestostsüdöstlich und wird durch die Punkte 64,9 südlich Treppendorf, 65 im Weinberg und 58 östlich davon bezeichnet. Senkrecht zu dieser Achse dacht sich die Hochfläche gegen Nordnordost ab. Am Aufbau dieser Hochfläche hat einen sehr wesent­lichen Anteil ein Kern stark gestörter älterer Diluvialbildungen, der von einer Decke jüngerer diluvialer Ablagerungen überlagert wird und nur gelegentlich durch künstliche Aufschlüsse hauptsächlich in der Nähe des Südrandes einsichtig geworden ist. Von den älteren Ablagerungen ist besonders wichtig der Ton (Unterer Ton), der besonders längs der Haupt­achse der Hochfläche weit verbreitet ist und hauptsächlich in der großen Grube südlich Treppendorf gewonnen wird. Infolge seiner großen Bieg­samkeit und Zähigkeit lassen sich gerade an ihm die außerordentlichen