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Blatt Muskau
entweichen. Alaunton, ein bräunlichschwarzer, ziemlich fetter Ton, der häufig Ruschelbildung zeigt, - tritt namentlich im Hangenden des Hauptbraunkohlenflözes auf und ist in früheren Jahren besonders an den Hängen des heutigen Bergparkes in ausgedehntem Maße zur Alaungewinnung abgebaut worden. Häufig treten die hellgrauen und weißen fetten Tone auf; auf sie gründet sich die bedeutende Tonindustrie von Lugknitz und die Hausindustrie von Kolonie Tschö- peln. An letzterem Ort erreicht das Tonflöz eine Mächtigkeit von 5 bis 6 m. Andere mehrere Meter mächtige Tonvorkommen bauen die Tonwaren- und Schamottefabriken von Krauschwitz ab.
Die miozänen Sande, bms, sind mehr oder minder reine Quarzsande und wechseln in ihrer Korngröße von den feinen, staubförmigen Glimmersanden bis zu groben, scharfen kiesigen Sanden. Auch ihre Farbe wechselt vom reinen Weiß bis zum tiefen Schokoladenbraun. Technisch wichtig sind die sogenannten Formsande, tonige, mittel- bis scharfe Sande, die von den Werken, besonders dem Keula’er Hüttenwerk zur Herstellung der Formen verwendet werden. Die Mächtigkeit der Sande ohne Zwischenschichten beträgt in manchen Bohrungen bis über 40 m.
Der Kies, biny, unterscheidet sich von dem Sande nur durch seine Korngröße, indem bei ihm die über 2 mm Durchmesser haltenden, Gemengteile überwiegen. Er ist ein reiner Quarzkies und in künstlichen Aufschlüssen, namentlich Bohrungen ebenfalls in mehrere Meter mächtigen Bänken angetroffen worden.
Nesterweise treten in den Formsanden und an der Grenze von Ton und Sand häufig Quarzite auf in Blöcken von nicht selten bis über 0,5 m Durchmesser.
Die Quartärformation
Oberflächenbildend herrschen auf dem Blatte fast ausschließlich quartäre Bildungen, d. h. diluviale (eiszeitliche) und alluviale (nacheiszeitliche) Ablagerungen vor.
Das Diluvium
nimmt auf dem Blatte die bei weitem größte Oberfläche ein. Seine Mächtigkeit kann nur geschätzt werden, da einwandfreie Probenreihen von Bohrungen uns nicht zugänglich gewesen sind. Zwischen dem Englischen Hause (Nordwestrand des Unterparkes) und dem Muskauer Schützenhause (Nordrand der Stadt auf dem linken Neißeufer) durchbricht die Neiße die Hochfläche in einem ziemlich engen, rund 30 m tiefen Tale, dessen Ränder ganz aus diluvialen Ablagerungen (Sand und Geschiebemergel) bestehen; die Tiefe des Durchbruchstales ist hier also als Mindestmächtigkeit für das Diluvium anzunehmen. Eine ähnliche Mächtigkeit — etwa 35 m — erhält man auch an den Steilhängen der Lachberge (gegenüber Groß-Särchen), die ebenfalls aus diluvialen Ablagerungen aufgebaut sind.