Land- und forstwirtschaftlicher Teil
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sichtlich, was sich z. B. darin äußert, daß an einer Stelle in fast unmittelbarer Nähe der Grube das Grundwasser durch lange Jahre bei einer durchschnittlichen Schwankung von 80 cm keine Absenkung erfuhr, während sich in einer anderen Richtung schwere Schäden auf Entfernung von Kilometern bemerkbar machen. Für die landwirtschaftliche Nutzung der Böden der Neißeniederung ist ebenfalls der Grundwasserstand ausschlaggebend. Bei einem Grundwasserstand von ca. 1 m sind die tonigen Feinsande recht gute Weizen-und Rübenböden, während auf gröberen kiesigen Böden z. T. in den extensiven Kleinbetrieben noch Buchweizen gebaut wird.
Landschaftlich werden die so wechselvollen Böden der Neißeniederung in zwei Gruppen geteilt, von denen die eine Weizen, Rüben, Gerste und Bohnen, die andere Kartoffeln, Hafer, Roggen und Lupinen trägt. Außerhalb der Neißeniederung werden landwirtschaftlich drei Bodentypen unterschieden
1. Sand
2. Sand über Geschiebelehm
3. Lehmiger Sand über Geschiebelehm (-mergel).
Auf dem Typus 3 ist bei nicht zu hohem Grundwasserstand Anbau von Luzerne möglich.
Wie günstig die verhältnismäßig niedrige Niederschlagshöhe durch den Grundwasserstand ausgeglichen wird, wird dadurch gekennzeichnet, daß man im allgemeinen im Gebiete der Lieferung eine absolute Mißernte infolge Trockenheit nicht kennt.
III. Volkswirtschaftliche Angaben aus dem Gebiete
Nach der neuen Ertragsklassen-Einteilung in die Stufen I bis V, die die 8 Stufen der alten Bonitierung umfassen und gleichzeitig durch Hinzufügung von kleinen Buchstaben betriebswirtschaftlich wichtige Faktoren wie Grundwasserstand, Verkehrslage, Wiesenverhältnis berücksichtigen, liegen die Guts- und Gemeindebezirke der Lieferung zwischen IVc und Vb.
Nach der Aufnahme von 1895 liegen im Kreise Sorau von je 100 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche in den Größenklassen von
unter 2 ha 6,1 ha 2 bis „ 5 „ 12,24 „
5 „ „ 20 „ 33,73 „
20 „ „ 100 „ 19,77 „
100 und mehr ha 28,16 „ .
IV. Land- und forstwirtschaftliche Nutzung des Bodens, (Anbauverhältnisse, Erträge)
Wie schon unter II. hervorgehoben wurde, ist in der landwirtschaftlichen Nutzung eine Zweiteilung verbreitet. Es werden entweder