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Der Gehalt des Tonbodens an mittel- bis grobkörnigen Sanden ist jedoch nicht immer so gering, steigt vielmehr da erheblich an, wo der Schlick nur eine dünne Decke über dem liegenden Sande bildet, indem durch die Bearbeitung des Bodens eine mehr oder minder weitgehende Vermischung von Sand und Schlick stattfindet.
Auch die chemische Zusammensetzung des Tonbodens ist erheblichen Schwankungen unterworfen, so daß die beiden folgenden Analysen von Oderschlick nur ein annäherndes Bild von dem Aufbau des Tonbodens geben sollen. Bemerkenswert ist der geringe Kalkgehalt des Tonbodens, der den Schlick zu einem praktisch kalkfreien Boden macht und zur Düngung mit Kalkdünger nötigt. Im übrigen ist der Reichtum gerade dieses Tonbodens an feinverteilten Nährstoffen organischer und anorganischer Bestandteile besonders groß; sie sind in dem durch seinen Gehalt an kolloiden Bestandteilen ausgezeichneten Boden in feiner und feinster Verteilung in reichlicher Menge vorhanden, so daß der Tonboden des Schlicks fruchtbarsten Ackerboden bildet. Hervorzuheben ist, daß die Bildung einer durch Humusreichtum ausgezeichneten Ackerkrume bei den besonders fetten Tonen nur angedeutet ist, da in tieferen Lagen infolge des hohen Grundwasserstandes in der Oderniederung die Verwitterung der oberen Bodenschichten nur gering ist.
Tabelle II.
Nährstoffgehalt alluvialen Oderschlicks.
Analyse des durch einstündiges Kochen mit konz. Salzsäure (spez. Gew. 1,15) zersetzten Bodenanteils.
Bestandteile in
Tonerde.
Eisenoxyd.
Kalk.
Magnesia.
Kali.
Natron.
Kieselsäure (löslich) Schwefelsäure . • . Phosphorsäure . .
Prozenten
Nummer der Bodenprobe
1
2
6,32
6,41
5,01
6,85
0,73
0,76
0,23
0,50
0,53
0,61
0,60
0,32
10,18
13,00
Spur
Spur
0,15
0,35