Teil eines Werkes 
2124 = [Neue Nr. 3859] (1932) Kalzig / geolog. und agronom. bearb. durch B. Beschoren, Br. Dammer, H. L. Heck, J. Hesemann, K. Jhnen
Entstehung
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Der Gehalt des Tonbodens an mittel- bis grobkörnigen Sanden ist jedoch nicht immer so gering, steigt vielmehr da erheblich an, wo der Schlick nur eine dünne Decke über dem liegenden Sande bildet, indem durch die Bearbeitung des Bodens eine mehr oder minder weitgehende Vermischung von Sand und Schlick stattfindet.

Auch die chemische Zusammensetzung des Tonbodens ist erheblichen Schwankungen unterworfen, so daß die beiden fol­genden Analysen von Oderschlick nur ein annäherndes Bild von dem Aufbau des Tonbodens geben sollen. Bemerkenswert ist der geringe Kalkgehalt des Tonbodens, der den Schlick zu einem praktisch kalkfreien Boden macht und zur Düngung mit Kalkdünger nötigt. Im übrigen ist der Reichtum gerade dieses Tonbodens an feinverteilten Nährstoffen organischer und anorganischer Bestand­teile besonders groß; sie sind in dem durch seinen Gehalt an kolloiden Bestandteilen ausgezeichneten Boden in feiner und feinster Verteilung in reichlicher Menge vorhanden, so daß der Tonboden des Schlicks fruchtbarsten Ackerboden bildet. Hervor­zuheben ist, daß die Bildung einer durch Humusreichtum aus­gezeichneten Ackerkrume bei den besonders fetten Tonen nur angedeutet ist, da in tieferen Lagen infolge des hohen Grundwasser­standes in der Oderniederung die Verwitterung der oberen Boden­schichten nur gering ist.

Tabelle II.

Nährstoffgehalt alluvialen Oderschlicks.

Analyse des durch einstündiges Kochen mit konz. Salzsäure (spez. Gew. 1,15) zersetzten Bodenanteils.

Bestandteile in

Tonerde.

Eisenoxyd.

Kalk.

Magnesia.

Kali.

Natron.

Kieselsäure (löslich) Schwefelsäure . . Phosphorsäure . .

Prozenten

Nummer der Bodenprobe

1

2

6,32

6,41

5,01

6,85

0,73

0,76

0,23

0,50

0,53

0,61

0,60

0,32

10,18

13,00

Spur

Spur

0,15

0,35