Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 44 [Neue Nr. 2747] (1893) Boitzenburg in d. Uckermark : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearbeitet durch F. Wahnschaffe 1887
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Agronomisches.

Trotz seines geringen, durchschnittlich nur 2 4 pCt. betra­genden Gehaltes an plastischem Thon ist dieser lehmige oder oft nur schwach lehmige Sand der bessere und zuverlässigere Acker­boden der Gegend. Er verdankt dies einerseits seinem Gehalt an feinsten Theilen, die neben plastischem Thon eine hinreichende Menge unmittelbar für die Pflanzenernährung verwerthbare Stoffe besitzen, vorwiegend jedoch seiner bereits erwähnten Zugehö­rigkeit zu der wasserhaltenden und schwer durchlässigen Schicht des Lehms und Geschiebemergels.

Der an sich zum Theil ziemlich leichte Boden, welcher je­doch, wie dies auch der dortige Weizenbau zeigt, verhältniss- mässig schwerer ist, als der entsprechende Boden der Berliner Gegend, bietet in Folge der wasserhaltenden Kraft seines Unter­grundes, des Lehmes, und noch mehr des unveränderten Mergels, den Pflanzen selbst in der trockensten Jahreszeit eine entspre­chende Feuchtigkeit.

Die Vermischung der Oberkrume des lehmigen, sowie auch des reinen Sandbodens mit dem meist schon in geringer Tiefe erreichbaren Mergel kann nicht dringend genug immer wieder empfohlen werden. Durch eine derartige Mergelung erhält die in Folge der Verwitterung völlig entkalkte Oberkrume nicht nur einen für viele Jahre ausreichenden Gehalt an kohlensaurem Kalk, sondern sie wird auch durch die Vermehrung ihres Thongehaltes bindiger und für die Aufnahme der Pflanzennährstoffe geeigneter. Dass der Geschiebemergel einen grossen Reichthum an Pflanzen­nährstoffen besitzt, beweisen am besten die vortrefflichen Buchen­bestände, welche sich in der gräflichen Boitzenburger Forst südlich vom Haussee, sowie auch im Boitzenburger Gehege, am Mellen- und Krewitzer See finden.

Der Sandboden wird, abgesehen von den Sanden der kleinen Alluvialrinnen, ausschliesslich vom Diluvium gebildet. Der Boden besitzt meist eine grandig-sandige Beschaffenheit, sodass er in Folge dessen ziemlich durchlässig ist und in trocknen Jahren sehr an Wassermangel leidet. Beackert wird derselbe zu beiden Seiten der Chaussee zwischen Boitzenburg und Berkholz, sowie westlich der Rummelpforter Mühle, bei Warthe und im Osten und Westen