Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 57 [Neue Nr. 2948] (1893) Ringenwalde : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt u. G. Lattermann 1888/89
Entstehung
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Geognostisches.

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zur Unmöglichkeit wird eine Stelle zu finden auf der man tiefer als einen halben Meter mit dem Handbohrer einzudringen ver­möchte. Nur in der Nordwestecke des Blattes findet sich die Be­schüttung auf kurze Erstreckung hin auch Längs des Aussenrandes der Endmoräne, wo dann entweder, wie bei Vorwerk Juliannenhof oder östlich Götschendorf, der Obere Geschiebemergel noch insel­artig aus der Oberen Sandbedeckung heraustritt, oder doch die grösseren der ihn bedeckenden Steine aus einer verhältnissmässig dünnen Rinde genannten Sandes hervorlugen. Eine seit Ausfüh­rung der von Joachimsthal über Friedrichswalde und Ringenwalde verlaufenden und sich dann nach Götschendorf und Alt-Temmen fortsetzenden Chaussee äusserst rege gewordene Steingewinnung wird allerdings schon nach wenigen Jahren das Oberflächenbild dieses, noch bis vor kurzem urwüchsigen Beschüttungsstreifens wesentlich verändert, wenn nicht ganz zerstört haben.

Der Obere Grand und Sand (Geschiebesand) lagert bei regelmässiger Folge dem Oberen Geschiebemergel auf. Wo dieser aber die Kuppen der Geschiebepackung des Endmoränenzuges trägt, umgiebt er dieselben, oder schliesst sich ihnen doch wenig­stens nach der Aussenseite zu an. In letzterer Weise bildet er, dem Endmoränenzuge sich vorlegend, fast den ganzen Westrand der Karte, sowie die gesammte Nordwestecke derselben. Im Uebrigen erfüllt er die ganze als obere Fortsetzung der Golliner Schmelzwasser vorhin genannte Ringenwalder Rinne südlich des Gr. Kölpin-Sees bis hin zum Briesen-See und in die Görlsdorfer Forst, wo er sich längs des Ostrandes des Blattes in mehr oder weniger grossem Zusammenhange ausdehnt und nach Blatt Greifen­berg zu dem rückwärts gelegenen Endmoränenzuge fortsetzt. Je nach der Oberflächengestaltung seiner Unterlage lagert er derselben bald einfach horizontal auf, bald als Ausfüllung scharf einschnei­dender, oft scheinbar regellos gestalteter Rinnen im Mergel, jeden­falls immer mehr einebenend als terraingestaltend. In der Mächtig­keit selten über 2 Meter hinausgehend, stellt sich der Obere Sand hier als verhältnissmässig fein- bezw. mittelkörnig dar. In der Luisenthaler Forst, am Ostraude des Blattes, sowie überall vor der Endmoräne, also längs des ganzen Westrandes der Karte, erscheint