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Agronomisches.
schwer durchlassenden Schicht des Diluvialmergels. Der an sich oft nur wenig bindige Boden bietet nämlich in Folge dieser Eigenschaft seines Untergrundes, des Lehmes und noch mehr des intacten Mergels selbst, den Pflanzen nicht nur, auch in trockenster Jahreszeit, eine entsprechende Feuchtigkeit, sondern die tiefer gehenden Wurzeln und Wurzelfasern finden hier zugleich einen grösseren Reichthum an mineralischen Nährstoffen.
Wohl bemerkt man in den Gebieten beider Mergelablagerungen vereinzelte kleine Gruben, welche aber meist von nur geringer Tiefe sind und mehr auf den Gebrauch des Lehmes angelegt zu seien scheinen, während der hier vorhandene Mergel bei den grossen Flächen leichten Bodens ganz besonders als Meliorationsmittel zu empfehlen ist.
Der Sandboden.
Der Sandboden der Section gehört theils dem Alluvium, theils dem Diluvium an und tritt hier in grosser Verbreitung auf. Wesentlich ist der Unterschied, welcher durch diese Beziehungen entstanden ist, mit Rücksicht auf den agronomischen Werth.
Der diluviale Sandboden der Hochfläche ist zum geringeren Theil als Waldboden, zum grösseren als Ackerboden benutzt. Obgleich der Sandboden des Quartär im Allgemeinen aus 80—90- pCt. Quarz besteht, so kommen doch die l0 pCt . Feld spath (im Mittel) dem Boden sehr zu Gute und hängt die weitere Ertragsfähigkeit desselben mehr von den physikalischen Verhältnissen ab. Nördlich Liebenwalde gehört dieser Sandboden allerdings nur auf einem kleineren Gebiete dem Oberen Diluvium an und besitzt hier in nicht zu grosser Tiefe als Untergrund die Wasser undurchlassende Schicht des Oberen Diluvialmergels. Bei grösserer Tiefe dieses undurchlassenden Untergrundes leidet er, wenn er als Ackerland benutzt wird, an grosser Trockenheit, sobald die Frühjahrsfeuchtigkeit verschwunden ist. Es wäre besser auf solchem Boden Waldkultur zu treiben, da dem Ackerboden nur bei fleissig wiederholter, dabei mässiger Düngung und in nassen Sommern lohnende Ernten abzugewinnen sind.