Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 8 [Neue Nr. 3147] (1891) Ruhlsdorf : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt 1884
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Geognostisches.

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Geschiebemergels ist s. Zeit in den im Vorwort angezogenenAll­gemeinen Erläuterungen S. 71, 72 näher besprochen und kommt auch der hier folgende agronomische Theil auf dieselbe zurück.

Wo diese grossartige Abspülung der vor der Endmoräne ge­legenen Höhen aber nicht ausreichte die Schicht des Oberen Ge­schiebemergels gänzlich fortzuwaschen, da verringerte sie seine Mächtigkeit doch namhaft, so dass wir hier im Bereiche des Blattes nicht nur im Anschluss an liegen gebliebene Platten mächtigeren Geschiebemergels die mit der weiteren Reissung des & I d S bezeich- neten, 2 Meter an Stärke erreichenden Lehmdecken, sondern viel­fach auch nur den lehmigen Sand des eds über dem Unteren Sande ausgebreitet sehen.

Naturgemäss fehlt der Obere Mergel in dem alten, gerade zur Zeit der zweiten Vereisung zu seiner ganzen Breite ausgewaschenem Hauptthale gänzlich.

Nach Beobachtung Dr. Ramanns unterscheidet sich der Obere Geschiebemergel dieser Gegend ganz auffällig in seiner Ge­schiebeführung vom Unteren. Dr. Ramann beobachtete von ver­steinerungsführenden Kalken fast nur obersilurische und zwar ganz be­sonders Backsteinkalk mit Beyrichia cf. costata auch Agnostus levi- formis , den derselbe an allen besuchten Aufschlusspunkten bis in die Gegend von Liebenwalde , Zehdenick und selbst Templin gefunden hat. Daneben ist auch ein anderer obersilurischer Kalk mit sehr seltenen Ver­steinerungen (beobachtet wurden einige Orthisarten) aber ganz eigenthümlicher Verwitterungsrinde, so dass er im allgemeinen leicht erkannt werden kann. Sowie Unterer Mergel auftrat, fand Dr. Ramann sofort auch reichlich untersilurische Kalke in allen Abweichungen. Selbstverständlich soll hiermit nicht ein gegen­seitiger Ausschluss der betreffenden Geschiebe behauptet werden, jedoch ist es nach Ansicht des Genannten wohl möglich hier und in der bezeichneten Gegend nach der Gesammtmasse der Geschiebe beide Mergel zu trennen, was bei der grossen Schwierigkeit, in jedem einzelnen Falle ohne grössere Aufschlüsse zu entscheiden ob Oberer oder Unterer Mergel vorliegt, (s. S. 3) von besonderer Bedeutung wäre.