Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 38 [Neue Nr. 3653] (1903) Frankfurt a. d. Oder / geogn. bearb. durch K. Keilhack ..
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 11

in der östlichen, zum Lande Sternberg gehörenden Hochfläche, welche im allgemeinen 60 Meter Meereshöhe besitzt, und sich nach N. hin auf 45 bis 55 Meter abdacht. Der höchste Punkt des Blattes liegt an seinem östlichen Rande, etwas südlich von der Berliner Eisenbahn, in 100 Meter Meereshöhe, der tiefste im nördlichen Teile des Odertales in etwa 17 Meter Meereshöhe.

Beide Hochflächen brechen in ihrer gesamten Länge mit steilen, 20 bis 50 Meter hohen Gehängen zum Odertale ab. Sie erfahren eine Gliederung durch eine Reihe von Tälern, die teils in der Diluvialzeit entstanden sind und mit ihren Böden hoch über dem heutigen Odertale liegen, teils erst in jugend­licher Zeit ausgefurcht sind durch Gewässer, die noch heute in ihnen fließen.

Die zum Lande Sternberg gehörende Hochfläche ist ärmer an solchen Tälern als die Lebuser. In ihr ist eigentlich nur das Tal des bei der Großen Mühle mündenden Hühnerfließes zu nennen, das auf dem Nachbarblatte Drenzig in der dortigen Moränenlandschaft beginnt, und auf unserem Blatte zwei Neben­täler aufweist, nämlich den Bäckergrund im S. und eine zwischen Trettin und Bischofsee beginnende Talrinne im N. Von diesen Tälern abgesehen, finden sich nur noch eine Anzahl kurzer, 1 Kilometer Länge kaum überschreitender, meist recht tief ein­geschnittener Tälchen im Rande dieser Hochfläche. Dagegen wird die Lebuser Hochfläche von einem reich gegliederten System kleiner Täler durchschnitten. Die ältesten von ihnen sind die am neuen Kirchhof bei Beresinchen sich vereinigenden Täler des Langen Grundes und des Sandgrundes, die zusammen nördlich von Tzschetzschnow den Odertalrand erreichen. Dieses Tal entstand zu einer Zeit, als die im S. vorbei fließenden Gewässer durch das Müllroser Tal nach Berlin hin abflossen und um 25 bis 30 Meter über dem Spiegel der heutigen Oder aufgestaut waren; um diesen Betrag stürzt dieses Tal deshalb gegen das heutige Odertal mit steilen Wänden ab. Gleichalterig mit dieser Rinne ist eine zweite, welche westlich von Tzschetzschnow entlang der Müllroser Bahn verläuft und nicht in das Odertal, sondern in der Nähe der von Frankfurt nach Müllrose führenden Chaussee in das alte Warschau -Berliner Haupttal mündet.