Die bergbaulichen Verhältnisse des Blattes. 39
Gänzlich isoliert war das unbedeutende Vorkommen von Braunkohle hei Trettin im NO. des Blattes.
Gliederung. In der Gegend von Frankfurt sind eine ganze Anzahl von Braunkohlenflötzen zur Ablagerung gelangt, die man in eine hangende, jüngere und eine liegende, ältere Partie trennt.
Die Trennung beruht einmal auf der Qualität der Kohlen, vor allem aber auf der Verschiedenheit der die Kohle begleitenden Schichten. Letztere bestehen hei der hangenden Partie wesentlich aus Formsand (Formsandgruppe), bei der liegenden zumeist aus Kohlensand (Kohlensandgruppe).
Die Formsande setzen sich aus kalk- und feldspatfreien Quarzsanden zusammen, die sich durch außerordentliche Feinheit des Kornes auszeichnen, so daß man die einzelnen Körnchen meist nur mit Hülfe einer Lupe zu erkennen vermag. Wesentlich nehmen an der Zusammensetzung Glimmerblättchen von Muscovit theil. Die Farbe der wohlgeschichteten Formsande ist eine wechselnde, weißlich oder gelblich, oft aber durch Auftreten von zahlreichen Braunkohlenpartikelchen grau bis braunschwarz. Bei zunehmender Korngröße gehen sie in Glimmersande über. Der Name Formsand rührt her von der Verwendung dieses Sandes bei der Formgießerei, wozu er sich wegen seiner Feinkörnigkeit und des Mangels an Ton in hohem Maße eignet.
Im Gegensatz zu den Formsanden sind die Kohlensande der liegenden Partie glimmerfrei oder führen nur vereinzelte Glimmerblättchen. Sie bestehen vorwiegend aus wasserhellen, gelblichen oder grauen Quarzsanden von rundlichem, groben Korn, denen mehr oder weniger reichlich Kohlenpartikelchen beigemengt sind, und nach diesem Gehalte an Kohle richtet