Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 23 [Neue Nr. 3350] (1895) Möglin : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch F. Wahnschaffe ; unter Hülfeleistung des Landmessers Reimann
Entstehung
Seite
10
Einzelbild herunterladen

II. Agronomisches.

Für die land- und forstwirtschaftliche Benutzung stehen innerhalb des Blattes folgende Bodenarten zur Verfügung: Lehm- oder lehmiger Boden, Sandböden, Humusboden und Kalkboden.

Der Lehm-oder lehmige Boden gehört hier ausschliess­lich dem Diluvium an. Er tritt nur im Gebiete des Oberen Diluvialmergels auf, als dessen äusserste Verwitterungsrinde er angesehen werden muss. Je nach dem mehr oder weniger hohen Lehmgehalte und der verschiedenen Mächtigkeit zeigt die Acker­krume ziemlich bedeutende Unterschiede. Die hier hauptsäch­lich vorkommenden Bodenprofile sind folgende:

LS 3-5 SL 45 LS 36

SL 2-6 SM SL 45

SM S

Der aus sandigem Lehm oder aus lehmigem Sand gebildete Boden ist der beste und zuverlässigste Ackerboden dieser Gegend. Er verdankt dies einerseits seinem Gehalt an Feinsten Theilen, die neben plastischem Thon eine hinreichende Menge unmittelbar für die Pflanzenernährung verwerthbarer Stoffe enthalten, vorwiegend jedoch seiner bereits erwähnten Zuge­hörigkeit zu der wasserhaltenden und schwer durchlässigen Schicht des Geschiebemergels. Der aus sandigem Lehm oder aus lehmigem Sand gebildete Boden bietet in Folge dieser, das Wasser schwer durchlassenden Schicht seines Untergrundes, des Lehmes oder des unverwitterten Mergels, selbst in trockner Jahreszeit den Pflanzenwurzeln noch eine genügende Feuchtig­keit dar. Deshalb stechen die Stellen, wo der Lehm nur ganz schwach entwickelt ist, oder bereits völlig im Untergrunde des lehmigen Sandes fehlt, meist sehr unvortheilhaft in trocknen