Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 23 [Neue Nr. 3350] (1895) Möglin : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch F. Wahnschaffe ; unter Hülfeleistung des Landmessers Reimann
Entstehung
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Agronomisches.

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Jahren gegen die Flächen mit tiefem Lehm- und Mergelunter­grunde ab. Wie dies aus der Karte hervorgeht, ist gerade das Gut Möglin mit einem sehr ungleichmässig entwickelten lehmigen Sandboden ausgestattet, eine Erfahrung, die auch bereits A. Thaer seinerzeit gemacht hat. Durch ausgedehnte Mergelungen und anderweitige Meliorationen ist der Boden hier in einen höheren Culturzustand gebracht worden. Bereits Thaer hat durch die Bewirtschaftung von Möglin gezeigt, dass durch Mergelung die in Folge der Verwitterung entkalkte Oberkrume bedeutend verbessert wird. Sie empfängt dadurch nicht nur einen für eine lange Reihe von Jahren ausreichenden Gehalt an kohlensaurem Kalk, sondern sie wird auch zugleich durch Vermehrung des Thongehaltes bindiger und für die Aufnahme der durch Dünger dem Boden zugeführten Pflanzennährstoffe geeigneter. Die hohen Erträge an Getreide und Futterkräutern, namentlich an Klee, verdanken die auf dem Blatt Möglin liegenden Güter namentlich der Mergelung ihrer Lehmböden.

Der Sandboden findet sich sowohl auf der Hochfläche, als auch in der Niederung des Oderthales. Im ersteren Falle gehört er zum grössten Theile dem Oberen Diluvialsande an, während er in der Niederung durch den Thalsand gebildet wird. Die Partieen des Unteren Diluvialsandes, welche kuppen­artig die Platte des Oberen Mergels durchbrechen, sind für die Bewirthschaftung meist sehr störend, besonders wenn sie in grösserer Anzahl innerhalb der Lehmfläche Vorkommen und die Gleichmässigkeit derselben beeinflussen.

Der Boden des Oberen Sandes mit darunter folgendem Unteren Sande ist dort, wo er seiner hohen Lage wegen sehr unter der Dürre leidet, vielfach zu Kiefernanpflanzungen benutzt worden. Ziemlich grosse Flächen dieses Bodens werden jedoch auch beackert und liefern namentlich in trocknen Jahren sehr dürftige Erträge. Etwas günstiger ist die Beschaffenheit der meist nur kleinen Flächen des Oberen Sandes, welche im Untergründe Lehm oder Mergel zeigen und daher gegen das Austrocknen weit mehr geschützt sind.

Der dem Thalsande zugehörige Sandboden ist dort, wo er eine schwach humose Decke besitzt, wie dies namentlich bei