2 Die bergbaulichen Verhältnisse des Blattes Möglin.
unter ein feiner Glimmersand. Da wo alle Schichten entwickelt sind, liegt auf dem Formsande wasserheller, scharfkantiger Quarzsand.
Bei der liegenden Flötzpartie spielen Quarzsande von rundlichem, grobem Korn, die „Kohlensande“ Plettner’s 1 ), dieselbe Rolle, wie die Formsande bei den hangenden Flötzen. Sie können streifenweise Kohlenpartikelchen und Glimmerblättchen aufnehmen.
Innerhalb der Formsande kennt man meist drei Flötze von 6—8 Fuss Mächtigkeit mit heller, grobstückiger, viel bituminöses Holz (Lignit) führender Kohle. Die liegende Partie wird gewöhnlich von 3—4 zwischen ss 4 1/ 2 und 12 Fu mächtigen Flötzen gebildet, welche aus fast schwarzer, milder, erdiger Kohle bestehen, die sich nur zur Herstellung von Brikets und Nasspresssteinen eignet.
Störungen der urspünglichen Ablagerung sind innerhalb der Braunkohlenbildung ausserordentlich häufig. Die Schichten sind zu Mulden und Sätteln zusammengeschoben, aber auch überschoben und verworfen. Die Flötze sind oft zerrissen und theilweise weggewaschen. Mitunter sind von der hangenden Partie nur wenige Reste übrig geblieben.
2. Aeltere Aufschlüsse der Kraunkohlenbildung auf Blatt Möglin.
Die ersten Anfänge bergbaulichen Betriebes im Bereiche des Blattes Möglin fallen in die Mitte dieses Jahrhunderts 2 ). Zuerst wurde das Feld „Herzhorn“ gemuthet, aber schon 1853 wieder gelöscht. Im Jahre 1859 verlieh die Bergbehörde das Feld „Blitz“ bei Herzhorn, und in den Jahren 1860—1871 erfolgten zahlreiche Verleihungen im Gebiete der Ortschaften Herzhorn, Harnekop, Prädikow, Ihlow, Schulzendorf.
Durch den alten Bergbau wurden folgende Aufschlüsse erzielt:
Ein 6 Fuss tiefer Schurfschacht südwestlich vom Vorwerk Herzhorn erschloss ein 18 Zoll mächtiges Braunkohlen-
') Plettner: Die Braunkohlen der Mark Brandenburg. Berlin 1851.
s ) Cramer: Beiträge zur Geschichte des Bergbaus in der Provinz Brandenburg. Halle 1872.