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Die geologischen Verhältnisse des Blattes.
alle die Schichten, die von Läufer in seiner oben erwähnten Mittheilung bei einer gelegentlichen Bereisung der im Bau begriffenen Stargard-Küstriner Eisenbahn, als Unterer Mergel ausgesprochen wurden, haben sich bei der speciellen Aufnahme als „Oberer Geschiebemergel “ herausgestellt. So wird der Geschiebemergel des Oberen Diluviums, der gleichzeitig auch der jüngste unseres Gebietes ist, genannt.
Die Sande, welche unter dem Oberen Geschiebemergel liegen, können beim Vorrücken der letzten Eiszeit abgelagert sein und zwar sowohl die Grundmoräne der vorhergehenden Eiszeit oder die beim Rückzuge derselben etwa abgelagerten Sande bedecken, zum Theil aber werden diese Sande, welche die beiden Grundmoränen von einander trennen, überhaupt nicht glacial, d. h. nicht directer Gletscherwasserabsatz sein. Denn sie enthalten z. B. auf dem westlich von unserem Gebiete gelegenen Blatte Oderberg (siehe Erläuterungen dazu) eine Wirbelthier-Fauna, die nicht während der Vergletscherung gelebt haben kann, da sie für ihre Existenz ein milderes Klima verlangt.
Da nun über solchen Faunen führenden Sanden, die also ausserhalb eines vereisten Gebietes entstanden sein müssen — Ablagerungen aus Eismassen selbst — Grundmoränen auftreten, andererseits auch unter solchen Sanden derartige Gebilde auftreten, so folgt daraus die Thatsache einer zweimaligen Vergletscherung Norddeutschlands. Auf Blatt Lippehne sind bisher keine Beweise für die Existenz interglacialer Schichten gefunden worden.
In einer Bohrung bei Batow ist das Diluvium 67 Meter mächtig und nicht durchsunken worden. Auch hier sind, wie bei der ersterwähnten Bohrung, Proben der ersten 25 Meter nicht vorhanden; dann folgen:
12 Meter Sand und Kies,
5 „ Geschiebemergel,
7 „ Sand und Kies,
7 „ Geschiebemergel,
11 „ Sand und Grand mit vereinzelten Braun-
kohlenstücken.