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Band 1 Heft 1
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ST. FISCHER: Brutbiologie des Drosselrohrsängers in Berlin 39

1990 wurde das erste Ei am 13.5., 1991 erst am 17.5. gelegt. Die letzten Gelege wurden am 24.6. bzw. 4.7. gezeitigt, so daß sich die gesamte Legeperiode über 43 bzw. 49 Tage erstreckte. ROGGE(in RUTSCHKE 1987) gibt den 10.5. als zeitigsten Legebeginn für Bran­denburg an.

Die ersten Jungen schlüpften am 30.5.1990 bzw. am 4.6.1991. Abb. 11 zeigt den Ab­lauf der Brutperiode 1991 am Müggelsee, unter der Annahme, daß nur die wirklich erfaß­ten Verluste eintraten. Die gesamte Brutperiode des Drosselrohrsängers am Müggelsee er­streckte sich 1991 von der ersten Eiablage bis zum letzten ausgeflogenen Jungvogel, also vom 22.5. bis zum 2.8., über 72 Tage. Im Namester Fischteichgebiet(Tschech . Republik ) stellte HAVLIN(1971) Brutperiodenlängen zwischen 56 und 94 Tagen fest.

Eizahl/Jungenzahl

Nestlinge

Flügge

20.5. 1.6.7. Gesamtsumme

Abb. 11: Verlauf der Brutzeit 1991 am Müggelsee. Tagessummen an Eiern bzw. Nestlingen unter der Annahme, daß Verluste am Tag ihrer Feststellung eintraten.

3.6. Gelegegröße Die Gelege des Drosselrohrsängers umfassen nach GLUTZ& BAUER(1991)"4-6, meist 5, selten 2 oder 7 Eier", ROGGE(in RUTSCHKE 1987) gibt für Brandenburg "Vollgelege meist mit 5, selten 6 oder 4 Eiern" an. Die mittleren Gelegegrößen liegen, u.a. in Abhängigkeit von der geographischen Lage der Brutgebiete variierend(vgl. FISCHER 1991, ergänzt), zwischen 4,4 und 5,1 Eiern/Gelege.

In meinen Untersuchungsgebieten konnte ich 1990 und 1991 jeweils eine mittlere Gelege ­größe von 4,73(+ 0,8[n= 57] für 1990;+ 0,6[n= 54] für 1991) Eiern/Gelege feststellen. Dabei wurden allerdings erhebliche Unterschiede in der Verteilung der Eizahlen registriert (Abb. 12, 13). Während 1990 mit 16% ein sehr hoher Anteil an Sechsergelegen vertreten war(FISCHER 1991), war diese Rate 1991 deutlich geringer.