Vo-gelarten betreffen. Alle Beobachtungen liegen nach 1950. Neben den erläuterten Fällen sind bei RUTSCHKE(1987) und in späteren Veröffentlichungen weitere Beobachtungen aufgeführt, die einer kritischen Betrachtung bedürfen. Unsere Arbeit ist also nicht als voll
ständige Revision seltener Vogelbeobachtungen aus Brandenburg zu verstehen.
Um Mißverständnissen vorzubeugen, sei gesagt, daß es um rein fachliche Beurteilungen von Nachweisen geht, die für die ornithologische Wissenschaft von Bedeutung sind. Damit ist kein Vorwurf oder gar eine Abqualifizierung der betroffenen Beobachter verbunden. Vielfach war exakte Bestimmungsliteratur nicht vorhanden oder nicht zugänglich, und es war in früheren Jahren auch allgemein weniger üblich, Beobachtungen genau zu dokumentieren. Darüber hinaus sind den Beobachtern Fehlbestimmungen kaum jemals nachzuweisen. Im Zweifelsfall müssen Beobachtungen aber aus"Mangel an Beweisen" fallengelassen werden.
Wir danken Peter H. Barthel, Axel Bräunlich und Gottfried Mauersberger (1) für eine kritische Durchsicht des Manuskriptes.
2. Die Beobachtungen 2.1 Zweifelhafte Beobachtungen Gerfalke(Falco rusticolus ): 13.11.1966 1 Dollgensee, Kreis Lübben (PIESKER 1967).
Der Beobachter schrieb:"...strich in einer Entfernung von 80 m von einer Kiefer ein reichlich bussardgroßer Greifvogel ab, der durch seine weiße Färbung auffiel. Seine schlanke Gestalt und das Flugbild ließen ihn sogleich eindeutig als Falken erkennen. Mit dem 10x50 Zeißglas konnte ich feststellen, daß nur die Handschwingen der langen spitzen Flügel dunkel gefärbt waren." Schnell und eilig abfliegende Greifvögel wirken generell schlanker und spitzflügliger als gewöhnlich. Die Größenangabe"reichlich bussardgroß" läßt ebenfalls Zweifel aufkommen, denn im direkten Vergleich zum Mäusebussard ergibt sich kein Größenunterschied. Das Flugbild des Gerfalken erinnert hingegen wegen des langen Schwanzes, der für einen Falken breiten Flügelbasis und der recht abgerundeten Flügel an ein Weibchen des Habichts. Weiße Gerfalken haben keine dunklen Handschwingen, sondern lediglich die Spitzen der äußeren. Handschwingen sind grauschwarz. Weiterhin entsteht durch die Mitteilung. der Eindruck, daß der Vogel völlig weiß war, was nur in Ausnahmefällen vorkommt(GLUTZ.ET AL. 1971). Gewöhnlich zeigen selbst sehr helle Gerfalken auf der Unterseite zumindest im Flankenbereich einzelne graue Tropfenflecken sowie auf Flügel und Mantel kleine V-förmige graue Abzeichen. Nach der Beschreibung ist eine Verwechslung, möglicherweise mit einem sehr hellen Mäusebussard, nicht ausgeschlossen. Die Art muß daher für Brandenburg als nicht nachgewiesen gel
Die in der Beschreibung aufgeführten Merkmale reichen zu einer sicheren Artdiagnose nicht aus, zumal sie einige Unstimmigkeiten beinhalten.
Eine verbale Umschreibung von Rufen ist immer schwierig. In der Veröffentlichung wurden die Rufe mit einem kurzen Doppelruf"ter, ter" bzw."rer, rer" wiedergegeben und sind kaum