OTIS 5(1997) 1/2: 103-110 105 HELD 2
in Eberswalde keine nennenswerten Ansammlungen gibt. Die Kasernen waren bis zur Aufgabe Anfang der 90er Jahre Besiedlungsschwerpunkte um Bernau.: In der Stadt Brandenburg wurden genaue Bestandszählungen nicht durchgeführt, jedoch weiß die Verwaltung von Konzentrationen im Industriegelände Nord in Gebäuden der ehemaligen Getreidewirtschaft. Darüberhinaus gibt es aber auch taubenfreie Regionen in der Stadt. Über den Gesamtbestand von Cottbus liegen ebenfalls keine Angaben bzw. Schätzungen vor. 1993 wurde hier vom Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt ein Versuch unternommen, die Hauptaufenthaltsorte der Taubenschwärme zu ermitteln. Dabei wurden in Cottbus 14 begrenzte Gebiete festgestellt. In Frankfurt/Oder sind konkrete Zahlen ebenfalls nicht bekannt- es wird jedoch betont, daß aufgrund voranschreitender Altbausanierungen im Stadtzentrum sowie der Sanierung der Oderbrücke die Nistmöglichkeiten zunehmend entfallen. Die immer noch zahlreichen Tauben werden überwiegend als„Grenzgänger“ aus Slubice interpretiert, wo sich zahlreiche Nistmöglichkeiten bieten sollen. Auch in Potsdam gibt es keine Angaben zum Gesamtbestand der Straßentaube. Es ist lediglich eine Vielzahl nicht kartierter Standorte, an denen sich jeweils 2-3 Brutpaare aufhalten, zu beobachten. Vor ca. 10-15 Jahren gab es in Potsdam noch starke Bestände der Art, welche insbesondere durch Zufütterung begründet waren. Für die überwiegend land- und forstwirtschaftlich genutzten Kreise Dahme-Spreewald , ElbeElster, Prignitz , Spree-Neiße , Oberspreewald-Lausitz , Potsdam-Mittelmark und Uckermark liegen ebenfalls keine Bestandsangaben vor, jedoch wird von den Verwaltungen eine nur geringe derzeitige Dichte ohne kommunalhygienisches Konfliktpotential betont. Zurückblickend wird aus mehreren Kreisen eine Abnahme seit etwa 1990 berichtet(Barnim , Oberspreewald-Lausitz , Potsdam-Mittelmark ). Konkrete Siedlungsdichteangaben sind von keinem Amt ermittelt worden. Für den Kreis Havelland und die Stadt Cottbus werden als Aufenthaltsorte Sakralbauten(z.B. Marien-Andreas-Kirche Rathenow ), nischen-, sims- und türmchenreiche Großgebäude(z.B. Kreisverwaltungsgebäude Nauen, Haftanstalt Cottbus), Neubaugebiete(Rathenow-Ost), Brücken(Friedensbrücke Rathenow-West), Industriebrachen(ehemaliges Chemiefaserwerk Premnitz ) und Objekte in zentraler Lage und mit guter Nahrungserreichbarkeit(Getreidewirtschaft Rathenow ) genannt. Häufig wurden Ansiedlungen durch offenstehende Dachböden und optimales Futterangebot auf Märkten, Schulhöfen und an Imbißständen sowie durch Zusatzfütterung begünstigt. In Potsdam bevorzugen Straßentauben Habitate mit geringem Grünanteil und unbewohnter, verfallender Gebäudesubstanz. Im Zuge fortschreitender Gebäudesanierung wird dieser Lebensraum jedoch immer seltener. Während die Nutzung von Bäumen als Aufenthaltsort der Straßentaube für die Stadt Branden burg ausdrücklich verneint wird, werden Straßenbäume sowie wildwachsende Grünstreifen (z.T. an Bauruinen) in Frankfurt/Oder aufgesucht.
Welche Konflikte gibt es in Ihrem Verwaltungsgebiet mit Straßentauben?
Für mehrere Kreise und Städte wurden Konflikte mit Straßentauben ausdrücklich verneint bzw. sind der Verwaltung nicht bekannt: Brandenburg , Dahme-Spreewald , Elbe-Elster , Potsdam , Spree-Neiße , Oberspreewald-Lausitz , Potsdam-Mittelmark . Aus Frankfurt/Oder wurden nur allgemein denkbare Konfliktmöglichkeiten ohne Einzelbeispiele erwähnt. Im Kreis TeltowFläming gab es Beschwerden in den vergangenen Jahren in Ludwigsfelde und Jüterbog , jedoch