Heft 
Band 5 Heft 1/2
Seite
106
Einzelbild herunterladen

106__ BREHME, S.: Die Straßentaube in Brandenburg - Ergebnisse einer Umfrage

stellt der Straßentaubenbestand auch hier kein Problem dar.

Im Kreis Prignitz hat die Stadt Wittenberge zwei, Meyenburg und Perleberg haben je einen Gehwegabschnitt oder Platz im innerstädtischen Bereich, der in den letzten Jahren vermehrt durch Exkremente belastet worden ist. Aktuell besteht lediglich ein diesbezüglicher Konflikt in derVerlängerten Bahnhofstraße in Wittenberge sowie im historischer ereich rings um den Großen Markt von Perleberg .

Aus dem Kreis Havelland werden durch bevorzugte Ruheplätze auf Wohngebäuden massive Verunreinigungen durch Kotansammlungen in Wohnnähe(Fensterbänke, Balkone) vermeldet ­konkret benannt werden die Havelberger Str./Spandauer Str. in Rathenow und das Neubauge­biet Rathenow -Ost. Pauschal werden Schäden durch Taubenkot an denkmalgeschützten Gebäuden erwähnt.

Dem Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt Cottbus gingen 1995/96 in unregelmäßi­gen Abständen insgesamt 15 Bürgerbeschwerden über verschmutzte Balkone, Fensterbretter oder öffentliche Verkehrsflächen zu. In zwei Fällen war Sorge über eine gesundheitliche Gefährdung und in einem Fall dasVerdrängen von Singvögeln durch Stadttauben Gegen­stand der Eingaben.

Anlaß zu Beschwerden im Kreis Uckermark gab es vereinzelt durch Bildung größerer Schwär­me, infolge Verschmutzung von Gebäuden, Wäschetrockenplätzen sowie wegen Federflug. Gesundheitliche Befürchtungen hinsichtlich der Auslösung allergischer Erkrankungen wie Asthma bronchiale und Ekzembildung, aber auch hinsichtlich des Befalls mit Milben und anderen Parasiten wurden geäußert. So gab es 1993 in der Templiner Straße in Angermünde Anwohnerbeschwerden aus zwei Eisenbahnerwohnblöcken. Die Verschmutzungen an den Gebäuden und um sie herum waren bei Begehung extrem. Typischerweise befanden sich gegenüberliegend zwei Großbetriebe, die mit Getreide handeln bzw. große Mengen lagern und umschlagen. Nach Durchführung einer ohnehin beabsichtigten Gebäudesanierung mit Beseiti­gung von Nist- und Anflugmöglichkeiten liegen keine Beschwerden mehr vor, zumal auch bei den Firmen innerbetriebliche Maßnahmen zur Ordnungsverbesserung durchgeführt wurden. 1995 gab es in einem Schwedter Wohngebäude Bürgerbeschwerden wegen massiver Ver­schmutzung. Teilweise konnten hier Tauben durch offenstehende Fenster in leerstehende Woh­nungen gelangen. Aus den Regionen Templin und Prenzlau liegen im Gesundheitsamt keine Klagen vor.

Aus mehreren Kreisen wurde bedauernd über das nicht zu unterbindende Füttern durch Privat­personen berichtet.

Gibt es Publikationen zur Straßentaube aus Ihrem Verwaltungsgebiet?

Aus allen 11 Kreisen bzw. kreisfreien Städten mit brieflicher Beantwortung wird betont, daß keine Veröffentlichungen oder vergleichbare Schriften bekannt wurden oder vorliegen.

Welche Ergebnisse brachten veterinärmedizinische Untersuchungen an Straßentauben? Wie hoch sind z.B. Durchseuchungsraten bei Ornithose und Salmonellose?

In 8 von 11 Kreisen sind keine derartigen Untersuchungen veranlaßt worden,.z.T. wird zusätz­lich betont, daß keine auf Straßentauben zurückzuführenden meldepflichtigen Krankheiten oder Tierseuchen zur Kenntnis gelangt sind(Brandenburg , Dahme-Spreewald , Elbe-Elster , Spree-Neiße , Prignitz , Havelland, Uckermark , Teltow-Fläming ).