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Band 7 Heft 1/2
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Unter diesen Vorbehalten ist der herausragende der Gipfel von März bis Mai(Abb. 5) durchaus zu erwar­ten und charakterisiert eindrucksvoll die Phase intensivster partnerbezogener Lautäußerungen(vgl. CONRADS 1980, SÜDBECK 1993). Während die hohen Werte im März und April mit den entsprechen­den Angaben bei CONRADS(1980) übereinstimmen, überrascht zunächst die auf analogem Niveau lie­gende Zahl der Maifeststellungen. Sie dürfte wesentlich- und wohl typischerweise im Bereich der Areal­grenzen- auf unverpaarte(sehr ruffreudige) Grauspechte beruhen(vgl. aber auch SÜDBECK 1993). Ei­gene Beobachtungen hierzu bestätigen, daß Brutpaare bereits ab Mitte April nur noch sporadisch zu hören und weitaus seltener zu sehen sind. Dagegen fallen ledige Grauspechte noch bis Mitte(Ende) Mai durch anhaltende-Reihen auf(vgl. SIEVERS& SÜDBECK 1990).

Schwach über dem Durchschnitt des Winterhalbjahres liegende Beobachtungssummen von Juni bis Au­gust sind wohl ebenfalls von akustischen Signalen beeinflußt. Die extrem geringe Nachweisrate der Monate Januar/Februar und September bis November(n= 10, bei Fehlen von Dezemberfeststellungen) verdeutlicht aufgrund der artspezifischen Lebensweise den Zufallscharakter solcher Beobachtungen(vgl. SPITZNAGEL 1993). Daher sind auch die von CONRADS(1980) beschriebenen Dismigrationserschei­nungen(besonders im September und Oktober) nicht in nennenswertem Umfang registriert worden.

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Abb. 5: Monatliche Nachweishäufigkeit aller Grauspechtfeststellungen in Brandenburg 1984-99

Für eine Reihe von Vogelarten, deren Populationen im Bereich der Arealgrenzen siedeln, ist das Ge­schlechterverhältnis häufig zugunsten der Männchen verschoben. Exemplarische Beispiele im branden­burgischen Raum liefern Rauhfußkauz(Aegolius funereus) Wiedehopf(Upupa epops ), Schwarzkehlchen (Saxicola torquata), Schlagschwirl(Locustella fluviatilis), Zwergschnäpper(Ficedula parva ) und Kar­mingimpel(Carpodacus erythrinus). Auch der Grauspecht unterliegt diesem Kennzeichen populationsdy­namischer Prozesse.

Grundlage der Darstellung bildeten insgesamt 89 gemeldete Einzelbeobachtungen, von denen 66 Vögel (74,1%) Angaben zum Geschlecht enthielten. Unberücksichtigt blieben paarweise Feststellungen, Famili­en und Jungvögel. Territoriale Einzelvögel wurden grundsätzlich nur einmal pro Jahr gewertet.

Von 66 hinsichtlich des Geschlechts determinierten Grauspechten entfallen mit 46 Beobachtungen reich­lich zwei Drittel(69,7%) auf die Männchen und charakterisieren somit einen recht hohen Männchenüber­schuß. Aufgeschlüsselt nach den unter Kap. 4.2. getrennten Räumen liegt der Weibchenanteil in der Regi­on Cottbus mit exakt einem Drittel aller bestimmten Vögel am höchsten, während er in der Region Pots­ dam 28,6% und in der Region Frankfurt lediglich 20,0% beträgt. Das regional recht differenzierte Bild vom Geschlechterverhältnis kann also durchaus einen ersten Hinweis auf die jeweilige Besiedlungsstärke geben. Indes ist zu erwarten, daß der Weibchenanteil etwas unterrepräsentiert ist