NOAH, T.: Zweitbrut beim Drosselrohrsänger(Acrocephalus arundinaceus) im Spreewald
Für vier weitere späte Nestfunde bestand infolge der Umstände(brutphänologische Daten, geringe Distanz zu erfolgreichen„Erst“nestern in räumlich sehr isolierten Schilfhorsten, kurz auflebende Gesangsaktivität in diesen Territorien um die Monatswende Juni/ Juli) zumindest der Verdacht auf Zweitbruten. Doch ist diese
naheliegende Vermutung ohne individuelle Markierung selbstverständlich nicht sicher belegbar. So wurde auch noch Ende Juni eine sehr schüttere und von geringer Vitalität gekennzeichnete Schilfinsel von einem offensichtlich neu eingewanderten Paar besiedelt. Dort sind am 25.07. vier Jungvögel beringt worden. Der Vollständigkeit wegen sei erwähnt, daß der früheste Schlupf im Untersuchungsgebiet recht genau auf den 13.05. datiert werden kann, während bei der spätesten Brut die Jungvögel das Nest erst am 15.08. verließen. Demnach erstreckte sich die gesamte Reproduktionsperiode 1999 an den Schlepziger Teichen über beachtliche 98 Tage. Inwieweit hier Witterungsfaktoren und lokale Besonderheiten Einfluß ausüben, bleibt ebenso zu prüfen, wie die Frage, ob es sich bei Zweitbruten im nördlichen Mitteleuropa lediglich um seltene Ausnahmen handelt, oder ob diese Erscheinungen mit einer gewissen Stetigkeit auftreten.
Literatur
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