Heft 
Band 8
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10 Jahre ABBO

wurde eine Besprechung im Oktober anberaumt, zu der Prof. Rutschke die Vorsitzenden der bisherigen Bezirksfachausschüsse und weitere Ornithologen einlud.

Diese Besprechung fand am 27.10.1990 bei Dr. Klaus Witt in Berlin statt, erschienen waren Werner Blaschke, Dr. Henry Hahnke, Stefan Fischer, Dr. Heinz Litzbarski, Winfried Otto, Prof. Erich Rutschke, Dr. Axel Schmidt und der Autor. Nach Berichten zu ornithologischen Aktivitäten in den Bezirken wurde die Gründung einer ornithologischen Arbeitsgemeinschaft auf Ebene der Länder Brandenburg und Berlin als Fachausschuss des Naturschutzbundes befürwortet, um die traditionelle Verflechtung zwischen Facharbeit und Naturschutz zu betonen. Der Namensvorschlag»Arbeitsgemeinschaft Berlin­Brandenburgischer Ornithologen« wurde von Prof. Rutschke eingebracht, der gleichzeitig klarstellte, dass er selbst entgegen der Erwartung der anderen Teilnehmer für eine Führungsposition in der neuen Arbeitsgemeinschaft nicht zur Verfügung stehen würde, wodurch die ABBO im Gegensatz zu anderen Länderarbeitsgemeinschaften frühzeitig zu einem Generationswechsel veranlasst wurde. Henry Hahnke und der Autor wurden mit der Vorbereitung einer Gründungsversammlung beauftragt.

So wurde an die bekannten Adressen von Ornithologen ein von elf Personen unterzeichneter»Aufruf zur Gründung einer Arbeitsgemeinschaft Berlin-Brandenburgischer Ornithologen als Landesgruppe der Sektion Ornithologie im Naturschutzbund Deutschland « verschickt. Die Gründungsveranstaltung fand am 19.1.1991 im Hörsaal Botanik in der Potsdamer Maulbeerallee statt. 116 Personen waren anwesend, als Prof. Rutschke die Veranstaltung eröffnete und über verschiedene Vorhaben und ornithologische Programme berichtet wurde. Nach der Verabschiedung einer Geschäftsordnung trugen sich 83 Personen als Gründungsmitglieder der ABBO in die vorbereiteten Listen ein, sieben weitere bekundeten als Nicht­NABU-Mitglieder ihr Interesse an einer Mitarbeit(die in der Geschäftsordnung ausdrücklich vorgesehen wurde). Bei den anschließenden Vorstandswahlen konnte kein Kandidat für den Vorsitz gefunden werden. So wurde bis zur ersten Mitgliederversammlung ein vorläufiger Vorstand ohne Ämterzuteilung gewählt, dem Henry Hahnke, Heinz Litzbarski, Bernd Ludwig, Reinhard Möckel, Detlef Robel, Axel Schmidt und der Autor angehörten.

Weitere Entwicklung und Aktivitäten Im März 1991 wurde der erste ABBO-Rundbrief an die Mitglieder verschickt, der von der Gründungsver­sammlung berichtete und dem bis Oktober 2000 24 weitere folgen sollten. Wichtige Aktivitäten des ersten Jahres waren neben der Etablierung der Arbeitsgemeinschaft unter anderem die Zuarbeit für die Rote Liste der Vögel Brandenburgs (LoEw& ZERNING 1992), die Weiterführung der Gitterfeldkartierung ausge­wählter Brutvogelarten und die Vorbereitung von avifaunistischen Jahresberichten durch die Herausgabe einer»Liste der Vögel von Brandenburg und Berlin «(A. Bräunlich, W. Mädlow) als vervielfältigtes Manu­skript. Am 16.11.1991 fand in Berlin im Chirurgie-Hörsaal der Humboldt-Universität die erste ABBO­Tagung statt, auf der Dr. Henry Hahnke zum Vorsitzenden gewählt wurde. Die ABBO-Tagungen fanden dann alljährlich gewöhnlich am letzten November-Wochenende statt, bis 1999 stets in Berlin und meist im arg heruntergekommenen Hörsaal des Museums für Naturkunde in der Invalidenstraße, dem an die­ser Stelle trotzdem für die langjährige Gastfreundschaft gedankt sei. Bei den 10 Jahrestagungen bis 2000 wurden insgesamt 79 Vorträge gehalten, und die Teilnehmerzahl lag bei maximal 180. Ziel des ABBO­Vorstandes war es dabei immer, einerseits die ehrenamtlichen Mitglieder zu Wort kommen zu lassen, andererseits aber auch die Ergebnisse von Berufsornithologen aus Verwaltung und Universität und ins­besondere von studentischen Arbeiten an die Mitglieder heranzutragen. Hingegen wurde auf die Einla­dung bekannter auswärtiger Gastredner weitgehend verzichtet. Übrigens wurden fast alle bisherigen