Heft 
Band 8
Seite
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Spechte im Unterspreewald 77

hältnisse eröffnet sich gebietsweise ein abwechslungsreiches Waldbild. Unter Beachtung pflanzensoziolo­gischer Aspekte nehmen die von der Schwarzerle dominierten Waldgesellschaften(Erlenbruch- und Erlenmoorwälder, Erlen-Eschenwälder, Erlenforsten) fast zwei Drittel der Gesamtfläche ein(Abb. 2). Gemeinsam mit den von der Stieleiche dominierten Biotoptypen(Eichen-Hainbuchenwälder, Eichen­mischwälder, Eichenforste) machen sie über 85% der Waldfläche aus(Tab. 1). Die verschiedenen Erlen­waldausprägungen, denen häufig Eschen und einzelne, z.T. sehr alte Stieleichen beigemischt sind, bedecken fast den gesamten Südteil und stocken auch am Nordrand in größeren Beständen. Nahtlos an diese Vegetationsform anschließend tritt der Eichen-Hainbuchenwald(Abb. 3), unterbrochen von Rotbuchenalthölzern(Abb. 4), insbesondere im zentralen und nördlichen Teil deutlich hervor. Kiefern­forste sind im wesentlichen auf die Dünenstandorte im Südteil beschränkt.

Tab. 1: Flächenbilanz der Waldgesellschaften im UG (nach Parametern der Brandenburger Biotopkartierung, Quelle: PEP Spreewald) Tab. 1: Composition of the study area(wood communities corre­sponding to parameters of the Brandenburg biotope mapping).

Waldtyp Flächeinha Anteilin% Erlenmoor- und Erlenbruchwälder 112,6 8,5 Erlen-Eschenwälder 531,4 40,0 Eichenmischwälder 27,4 21 Stieleichen-Ulmen-Hartholzauenwälder 3,8 0,3 Eichen-Hainbuchenwälder 229,7 17,3 Rotbuchenwälder 65,0 4,9 Erlenforste 234,4 17,6 (davon< 20 jährige Erlenstangenhölzer) 177,0

Eschenforste 3,7 0,3 Eichenforste 41,4 3,1 Pappelforste 19,0 1,4 Birkenforste Z1 0,5 Nadelforste 43,3 32 sonstige Waldgesellschaften 11,6 0,9 Summe 1330,3

Während die am stärksten grundwasserbeeinflussten Erlenwaldgesellschaften sowie die Rotbuchenalt­hölzer naturgemäß keine stark entwickelte Strauchschicht aufweisen, sind insbesondere die nur wenig höher gelegenen Erlen-Eschenwälder, sowie die sich anschließenden Eichen-Hainbuchenwälder zum Teil üppig mit einer Strauchschicht aus Traubenkirsche, gelegentlich auch Haselnuss bzw. reicher Eschen­und Hainbuchenverjüngung ausgestattet. Ebendiese Eschen und/oder Hainbuchen treten auch in der (gebietsweise fehlenden) Mittelschicht bestandsbildend hervor. Die Kronenschicht weist über weite Strecken eine heterogene Struktur auf. Neben einzelnen Altbäumen(vorwiegend Eichen und Eschen ), die aus den Beständen etwas herausragen, sorgen vor allem die abgestorbenen bzw.»halbkahlen« Kronenbereiche für eine gute Durchsonnung. Desweiteren führen die überaus zahlreichen Grenzlinien­effekte(Flusslaufschneisen, Windwurflücken, Übergänge von Erlenjungkulturen zu Althölzern,»echte« Waldrandzonen etc.) ebenfalls zu verstärktem Eindringen des Sonnenlichtes.

Der Totholzanteil in den naturnahen Laubholzbeständen ist als außerordentlich hoch einzuschätzen. Sowohl stehende, als auch liegende Baumfragmente vermitteln lokal einen urwaldähnlichen Eindruck. Verantwortlich für diese Erscheinungen sind neben dem seltenen Erreichen der natürlichen Altersgrenze