Otis 8(2000): 135-145
Kleine Mitteilungen
von Günter Lohmann
Summary: Exceptionally unusual long incubation time for a Kestrel breeding pair. The incubation period of a Kestrel pair in the Havelland area lastet some 40 days. As there was a observation gap of some weeks, it also could be possible, that a replacement clutch had been produced.
Im Rahmen populationsökologischer Untersuchungen an Greifvögeln im Kreis Havelland werden im Raum Ketzin auch 22 Turmfalkenkästen betreut. Um Aussagen über die Dismigration treffen zu können, werden Brutweibchen gefangen und beringt bzw. kontrolliert(HEIN& LOHMANN 2000). Da die Nistkästen in Gittermasten der Energieversorgung stehen, ist eine schnelle und mehrmalige Kontrolle möglich. Dabei werden Legebeginn, Gelegestärke, Schlupf und Jungenzahl notiert.
Hier wird über eine möglicherweise extrem lange Brutdauer im Jahr 2000 berichtet. Nach NIETHAMMER (1938), MAKATSCH (1974), GLUTZ VON BLOTZHEIM et al.(1989) und eigenen Erfahrungen schwankt die Brutdauer zwischen 27 und 31 Tagen.
In dem hier wiederzugebenden Fall(BP 2) betrug die Brutdauer unter Umständen allerdings ca. 40 Tage. Um die Sachlage zu verdeutlichen, habe ich ein 4-5 km entfernt brütendes Paar(BP 1) mit normalem
Brutverlauf gegenübergestellt:
BP 1 Etzin BP 2 Lötz Wachow
1. Kontrolle 16.5. 1 Ei 1Ei 2. Kontrolle und Fang 8.6. 3 Eier 0 IA 053149, vorj. F bzw. 9.6. 3 Eier o IA 053150, vorj. F 3. Kontrolle 18.6. 3 juv., 1-2 tägig 3 Eier 4. Kontrolle 26.6. 3 juv., ca. 10 tägig 3 Eier) 5. Kontrolle 4.7.- 3 juv., ca. 2-3 tägig
6. Kontrolle 14.7.- 3 juv., ca. 12 tägig; 7. Kontrolle und Fang 15.7.- eigener WE, IA 053150, vorj. F
l) Ringfundmitteilung der Beringungszentrale Hiddensee Nr. 19/2000