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Nachbarkreis auf einem ähnlich geringen Niveau wie im Altkreis Beeskow , während der Winterbestand, der zeitgleich abgestimmt in beiden Altkreisen erhoben wurde, für den Altkreis Lübben 47 Reviere ergab, Der insgesamt höhere Winterbestand im Spreewaldkreis Lübben resultiert aus einer stärker kleinflächig strukturierten Landschaft mit wesentlich größerem Grünlandanteil im Verbund mit Brachen.
Untersuchungsgebiet Truppenübungsplätze
Zu einem geringen Teil sind die Flächen der ehemaligen Truppenübungsplätze in den landschaftsbezogenen Untersuchungen der Altkreise enthalten, trotzdem scheint es angebracht, auf die speziellen Verhält‚nisse der südöstlich angrenzenden Heideflächen einzugehen.
Brutbestandserhebungen von 1999 und 2000 auf der Reicherskreuzer und.Lieberoser Heide ergaben hohe Dichten von insgesamt 7 BP(Tab. 2). Diese Flächen bieten der Art gegenwärtig nahezu optimale Brutmöglichkeiten. Außerhalb der Brutzeit ergaben stichpunktartige Kontrollen relativ geringe Bestände während des Durchzuges und nur selten wurden Überwinterungen festgestellt(Tab. 2). Ausgelöst durch Nahrungsmangel wandern diese Raubwürgerfamilien möglicherweise nach der Brutperiode in die nahrungsreichere Kulturlandschaft. Derartige lokale Umverteilungen in Verbindung mit einer Zuwanderung aus nordöstlicher Richtung(SCHÖN 1994, Zınk 1975) bedingen auch die deutlich über dem Brutbestand liegende Winterhäufigkeit im Altkreis Beeskow .
Tab. 2: Übersicht über Brut-, Herbst- und Winterbestände des Raubwürgers in verschiedenen südbrandenburgischen Untersuchungsgebieten. Tab. 2: Breeding, autumn and winter densities of Great Grey Shrikes in different study areas in southern Brandenburg state,
Gebiet/Kreis Fläche Jahre Brut- BP/ max, max. Quellen in km? paare 100km? Herbst- Winterbestand bestand Brandfläche 4,3 1998 0 0 H. Haupt Bärenklau/SPN 1999 H. Deutschmann 2000
Altkreis 2000 1,0? T. Noah Lübben.
Lebensraum
Die Nutzung verschiedener Lebensräume unterscheidet sich im Jahreslauf. Der Raubwürger ist außerhalb der Brutzeit in hohem Maße an Brachflächen und deren Kombination mit Grünland und Ackerflächen gebunden. Voraussetzung ist immer eine Vielgestaltigkeit in Bezug auf die Anzahl der Ansitzwarten und ein niedriger Bewuchs, der eine gewisse Übersichtlichkeit des Geländes und eine gute Erreichbarkeit der Beute ermöglicht(vergl. SCHÖN 1994).