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Winterhalbjahr nur noch unregelmäßige Beobachtungen. Vorher verweilte dort in jeder Monatsdekade mindestens ein Exemplar.
Als Brutrevier reicht oft eine kleine Fläche von 40-80 ha aus. Die Nahrungssuche beschränkt sich häufig auf ergiebige Stellen, die wiederholt angeflogen werden. Die Winterreviere werden bis auf 200 ha und mehr ausgedehnt. Hierbei ist zu beachten, dass jetzt die zentralen Bereiche der Offenfläche frequentiert werden.
Phänologie Da die Brutreviere häufig das gesamte Jahr über besetzt gehalten werden, lässt sich ein Teil der Raubwürger zu den Nichtziehern rechnen. Die Zerstreuungswanderungen im August führen zur Besiedlung der Nichtbrutgebiete. Wechselnde Herbstbestände deuten auf Zugbewegungen hin. Einzelne Vögel sind auch im Winter standorttreu. SCHÖN(1994) rechnet ein Zehntel aller Überwinterer und ein Drittel der Individuen, die an Brutplätzen überwintern zur ansässigen Brutpopulation. Sie sind demnach Standvögel. Der durchschnittliche Monatsbestand zeigt im Oktober einen Gipfel(Abb. 5), der sich bis Februar kontinuierlich halbiert. Ab Februar erhöht sich der Bestand wieder gleichmäßig, ohne jedoch den Oktoberwert zu erreichen. Möglicherweise resultiert der hohe Oktoberbestand aus Individuen des Brutbestandes, umherstreifenden Tieren und Zuzüglern. Danach kommt es durch Wegzug, nahrungsbedingte Abwanderung und Verluste zu einer kontinuierlichen Abnahme bis zum Minimum im Februar. Ab März steigen die Bestände durch das Erscheinen der Brutvögel und durch Durchzügler wieder an. Bei der Betrachtung der einzelnen Winterhalbjahre erkennt man unterschiedliche Wegzugsverläufe, Je nach Witterung ergeben sich auch zweite Gipfel im Dezember und häufiger im Januar. Der niedrigste Bestand wurde in allen Jahren im Februar bemerkt.
Der Heimzug gipfelt erst im April. Häufig zogen verpaarte Raubwürger und Einzelvögel ohne erkennbare Revierbindung noch im April(z. B. 18.4.99 ein Paar bei Doberburg) durch das Gebiet. Auch in den Brutrevieren fanden sich manche Paare erst zu diesem Zeitpunkt ein. Der erhöhte Aprilbestand täuscht oft einen hohen Brutbestand vor, der nach dem Durchzug Ende April wieder abgebaut ist. Der größte Teil der Paare brütet aber ab Ende März.
Abb. 5: Mittlerer Monatsbestand
des Raubwürgers in den Winterhalbjahren 1992/93 bis 1999/2000 und durchschnittlicher Bestand an Reviervögeln. Fig. 5: Monthly mean totals of Great Grey Shrikes in winters 1992/93 to 1999/2000 and num
Oktober November Dezember Januar Februar März Reviervögel ber of birds in breeding territories.
Schlussbetrachtung Der gegenwärtige negative Bestandstrend des Raubwürgers in Deutschland setzte zuerst in den von atlantischem Klimaeinfluss geprägten Beständen in West- und Süd-Mitteleuropa ein, während in den kontinentalen Klimaregionen im Osten Mitteleuropas die Verluste langfristig gesehen recht gering waren