Heft 
Band 9
Seite
91
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Otis 9(2001): 91-99

Bestandserfassung der Haubenlerche (Galerida cristata) in den Altkreisen Beeskow und Lübben

von Hartmut Haupt& Thomas Noah

Summary: Crested Lark count in the Beeskow and Lübben area.

Crested Larks were mapped on a 1747 km large study plot in the eastern part of Brandenburg in 1999 and 2000. We counted 95 and 101 territories in both years, respectively. In most villages there were only 1-3 territories. Habitats were mainly stabelyards(52.6% in 1999, 58.4% in 2000). Because of changes in land use there is no secure future for the species in the area,

Einleitung

Noch vor etwa 100 Jahren war die Haubenlerche ein»gemeiner Brutvogel« in der Mark Brandenburg, der damals nicht nur in menschlichen Siedlungen brütete, sondern auch offene Dünenstandorte, Brach­flächen und nährstoffarme Feldfluren bewohnte(SCHALOW 1919). Insbesondere seit den 1960er Jahren wurden in weiten Teilen Mitteleuropas erhebliche Bestandsrückgänge und großräumige Arealverluste festgestellt, in deren Verlauf die Art sich immer mehr aus dem ländlichen Raum zurückzog und die bedeu­tendsten Vorkommen nunmehr vor allem in Großstädten zu finden sind(z. B. SCHIFTER 1985, BAUER& BERTHOLD 1996, HÖLZINGER 1999). Diese Entwicklung ergriff auch Brandenburg , den kontinentalsten Bereich Deutschlands , wenngleich der Rückgang der Haubenlerche hier zunächst offenbar weniger dra­matisch ausfiel. Während KRÜGER(in RUTSCHKE 1983) den Bestand für Anfang der 1970er Jahre grob auf 5.000-10.000 Brutpaare schätzt und DÜRR et al.(1997) von 3.000-4.000 Brutpaaren in der ersten Hälfte der 1990er Jahre ausgehen, kann gegenwärtig auf Basis aktueller Erhebungen der landesweite Bestand auf 2.500-3.000 Brutpaare geschätzt werden(KRÜGER in ABBO 2001).

Im Hinblick auf die durchaus kritische Situation ist es bemerkenswert, dass bislang kaum regionale Untersuchungen zum Vorkommen und zur Verbreitung der Haubenlerche aus Brandenburg publiziert worden sind. Ziel dieser Arbeit ist es daher, eine relativ großflächige Bestandserfassung in einer ländlich geprägten Region Ostbrandenburgs für spätere Vergleiche zu dokumentieren, durch die Wiederholung der Kartierung in zwei aufeinander folgenden Jahren mögliche kurzfristige Bestandsschwankungen aufzuzei­gen und die genutzten Habitate kurz zu analysieren.

Untersuchungsgebiet und Methode

Das Untersuchungsbebiet(UG ) sind die ehemaligen Kreise Beeskow und Lübben in ihren administrati­ven Grenzen bis 1994(vgl. Abb. 1), die seit der Gebietsreform zu den neuen Landkreisen Oder-Spree bzw. Dahme-Spreewald gehören.

Naturräumlich wird dieses Areal in erster Linie vom Ostbrandenburgischen Heide- und Seengebiet sowie dem Spreetal mit großen Teilen des Spreewaldes dominiert(vgl. SCHOLZ 1962). Prägende Landschaftsfor­mationen sind vor allem flachwellige Grundmoränenausbildungen und Niederungen, ferner kuppige Endmoränenzüge und einige größere Seen. Hinsichtlich der Flächennutzung ist der hohe Anteil an