Heft 
Band 9
Seite
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92 HauPT, H.& TH. NoAH

Forsten und Wäldern bemerkenswert(Tab. 1). Klimatisch wird das UG dem kontinental getönten ost­deutschen Binnenklima(500-560 mm Jahresniederschlagssumme) zugeordnet(Meteorologischer Dienst der DDR 1987).

Besonders hervorzuheben ist die Bevölkerungsdichte von nur 40 Einwohnern je km®, die zu einer der geringsten in ganz Deutschland zählt. Sie resultiert aus der ländlichen Siedlungsstruktur mit lediglich 5 Kleinstädten(Lübben 17.000, Beeskow 9.550, Storkow 6.250, Lieberose 1.475, Friedland 716 Einwohner; Statistisches Landesamt Brandenburg Stand 1995).

Tab. 1: Flächenanteile verschiedener Nutzungstypen im Untersuchungsgebiet. Tab. 1: Land-use types within the study area.

Gesamt Altkreis Beeskow Altkreis Lübben

km?% km?% km?%

Altkreisfläche 1747 100 941 100 806 100 Landwirtschaftliche Nutzfläche 713,3 40,8 376,3 39,9 337,0 41,8 Forst- und Waldfläche 802,4 45,9 420,0 44,7 382,4 47,4 Siedlungen, Sonstiges 148,3 8,5 83,2 8,9 65,1 8,1 Gewässer 83,0 4,8 61,5 6,5 21,5 2,7

Die Bestandsaufnahme erfolgte in den Jahren 1999 und 2000, an der sich neben den Verfassern auch H. Deutschmann(Blasdorf) und D. Ertel(Berlin ) beteiligten. Die methodische Basis der Untersuchung bildete die Revierkartierung nach den international üblichen Richtlinien(z. B. BIBBY et al. 1995). Gegen­wärtig ist die Haubenlerche eng an Habitate im menschlichen Siedlungsraum gebunden. Daher wurden neben aus Vorjahren bekannten Vorkommensgebieten nur solche Orte gezielt aufgesucht, die im weitesten Sinne einen geeigneten Lebensraum erkennen ließen. Dazu suchten wir im Winter 1998/99 alle Siedlun­gen auf, um vorab den Kreis der potenziellen Vorkommen einzugrenzen. Unabhängig davon wurden spon­tan entstehende Brutmöglichkeiten(z. B. Baustellen) ebenfalls kontrolliert.

Der Kartierungszeitraum erstreckte sich nach einem zeitigen Frühjahrsbeginn in beiden Jahren von An­fang März(2.3.) bis Anfang Mai(2.5.), schwerpunktmäßig jedoch von Mitte März bis Mitte April. Eine ausgedehntere Bearbeitungszeit während der über drei Monate dauernden Fortpflanzungsperiode wurde bewusst abgelehnt, weil mögliche Umsiedlungen im Verlauf der Brutzeit unweigerlich zu größeren Schwierigkeiten bei der Beurteilung der Reviersumme geführt hätten. Unabhängig vom Besiedlungsgrad wurden alle geeigneten Habitate durchschnittlich 3 mal, in Einzelfällen(z. B. unübersichtliches oder nicht betretbares Gelände) auch bis zu 5 mal kontrolliert. Vor allem in den Städten erwies es sich als günstig, in den frühen Morgenstunden an Wochenenden und Feiertagen zu kartieren, um die durch menschliche Aktivitäten ausgelösten Störquellen(z. B. Lärm) etwas zu verringern.

Die kleinen aus mehreren Revieren bestehenden Gemeinschaften, mit oftmals gemeinsamer Balz und Nahrungssuche, ließen durchaus den Eindruck sozialer»Kolonien« entstehen. Beim Vorhandensein meh­rerer Reviere in einer Ortschaft wurde ein Vorkommen als räumlich getrennt gewertet, wenn zum nächst liegenden Revier ein Bereich von mindestens 500 Meter unbesiedelt war. Auf die Bezeichnung Brutpaar(e) und Brutplatz wird bewusst verzichtet, da ein eindeutiger Brutstatus(Nest mit Gelege oder Jungvögel) aus zeitlichen Gründen nur in Einzelfällen ermittelt werden konnte.

Darüber hinaus wurden die Reviere nach bestimmten Habitaten klassifiziert, wobei es mehrfach zu Über­lappungen verschiedener Lebensräume kam. In solchen Fällen wurde der flächenmäßig dominierende Habitattyp für die Analyse gewertet. Die Habitate der Haubenlerche wurden unterteilt in: